Treppenlifte erhöhen die Mobilität in Wohnungen und sind in verschiedenen Varianten erhältlich. Die Kosten variieren: Sitzlifte kosten 4.000-10.000€ (gerade Treppe) bzw. 8.000-15.000€ (Kurvige Treppe), Plattformlifte 9.000-25.000€, Hublifte 10.000-18.000€ und Homelifte 20.000-60.000€. Finanzierungshilfen sind möglich: Pflegekassenzuschüsse bis zu 4.180€ pro Person, KfW-Förderung (10% der Kosten, max. 2.500€) sowie verschiedene Förderprogramme.
Barrierefreiheit. Was bedeutet das eigentlich?
Hilfreiche Umbauten. Mit Unterstützung der Pflegekasse können Sie Ihr Badezimmer umbauen oder einen Treppenlift einbauen.
Kosten und Zuschüsse. Von Ihrer Pflege- oder Krankenkasse erhalten Sie je Maßnahme bis zu €4.180. Auf die KfW kann Sie unterstützen.
Barrierefreie Mietwohnung. Falls Sie zur Miete wohnen und einen barrierefreien Umbau wünschen, steht Ihnen das in den meisten Fällen zu.
Kosten, Zuschüsse, Tipps
Zur Überbrucking kleiner Höhenunterschiede
Ideal für Rollstuhlfahrer
Der Aufzug für Ihr Zuhause
Ein Treppenlift bietet Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine praktische Lösung, um ihre Selbstständigkeit im eigenen Zuhause zu bewahren. Treppenlifte fungieren als wichtige Alltagshelfer, die Menschen unterstützen, alltägliche Herausforderungen zu meistern. Besonders im Alter oder bei gesundheitlichen Einschränkungen wird das Treppensteigen zu einer Herausforderung, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen kann. Auch jüngere Menschen, die nach Unfällen auf Mobilitätshilfen angewiesen sind, profitieren von Treppenliften.
Die Installation eines Treppen Lifts trägt nicht nur zur erhöhten Sicherheit bei, indem sie das Risiko von Stürzen auf der Treppe minimiert, sondern verbessert auch die Lebensqualität erheblich. Durch die gewonnene Unabhängigkeit können Betroffene länger in ihrer vertrauten Umgebung bleiben und müssen keinen Umzug in eine barrierefreie Wohnung in Betracht ziehen. Zudem steigert ein barrierefreies Zuhause den Immobilienwert und macht das Haus attraktiver für potenzielle Käufer, die besonderen Wert auf Zugänglichkeit legen.
Treppenlifte sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, die jeweils auf spezifische Bedürfnisse und bauliche Gegebenheiten zugeschnitten sind.
Der Sitzlift ist die klassische und am weitesten verbreitete Variante des Treppenlifts. Er eignet sich besonders für Personen, die sich selbstständig setzen und aufstehen können. Sitzlifte sind sowohl für gerade als auch für kurvige Treppen erhältlich. Die Preise variieren je nach Treppenverlauf:
Es gibt eine Vielzahl von Modellen, die unterschiedliche Funktionen und Optionen bieten, um den spezifischen Bedürfnissen der Nutzer sowie Umgebung gerecht zu werden.
Gerade Treppen: ab ca. 3.000 Euro
Kurvige Treppen: bis zu 11.000 Euro
Einige Modelle bieten zusätzliche Komfortfunktionen wie drehbare Sitze oder klappbare Fußstützen.
Vorteile:
Kostengünstigste Treppenlift-Variante
Platzsparend, da Sitzfläche oft einklappbar ist
Für gerade und kurvige Treppen geeignet
Einfache Installation mit minimalen baulichen Veränderungen
Treppe bleibt für andere Bewohner nutzbar
Nachteile:
Nicht geeignet für Rollstuhlfahrer
Ungeeignet für Personen mit starken Gelenkproblemen, die das Hinsetzen erschweren
Benötigt ausreichende Treppenbreite für sicheren Betrieb
Plattformlifte sind ideal für Rollstuhlfahrer, da sie mit dem Rollstuhl direkt auf die Plattform fahren können. Diese Lifte sind sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich geeignet und können an geraden sowie kurvigen Treppen installiert werden. Die Tragfähigkeit variiert je nach Modell und kann bis zu 350 kg betragen. Einige Plattformlifte verfügen über einen ausklappbaren Sitz, sodass sie auch von Personen ohne Rollstuhl genutzt werden können. Die Kosten für Plattformlifte liegen je nach Ausführung zwischen 8.000 und 28.000 Euro. Viele Anbieter bieten eine Garantie-Verlängerung auf 36 Monate an, was zusätzlichen Schutz und Sicherheit bei ihrem Kauf gibt.
Vorteile:
Ermöglicht Rollstuhlfahrern die Nutzung ohne Umsetzen
Hohe Tragfähigkeit, auch für schwere elektrische Rollstühle geeignet
Für Innen- und Außenbereiche einsetzbar
Plattform kann oft eingeklappt werden, um Platz zu sparen
Nachteile:
Benötigt mehr Platz als Sitz- oder Stehlifte
Höhere Anschaffungs- und Installationskosten
Treppenbreite muss mindestens 1 Meter betragen
Aufwändigere Wartung und Pflege
Hublifte sind Hebebühnen, die neben der Treppe installiert werden und den Nutzer senkrecht nach oben oder unten befördern. Sie sind besonders für Rollstuhlfahrer geeignet und können üblicherweise Höhenunterschiede von bis zu 3 Metern überwinden. Die Kosten für einen Hublift beginnen bei etwa 9.000 Euro und können je nach Ausstattung und Förderhöhe bis zu 20.000 Euro betragen.
Vorteile:
Hohe Tragfähigkeit, auch für schwere Rollstühle geeignet
Für Innen- und Außenbereiche geeignet
Einfache Bedienung und sicherer Transport
Nachteile:
Benötigt ausreichend Platz für Installation
Höhere Kosten im Vergleich zu anderen Lifttypen
Möglicherweise bauliche Anpassungen erforderlich
Nicht für sehr hohe Förderhöhen geeignet
Ein Homelift ist ein senkrecht fahrender Aufzug für den Innenbereich, der mehrere Etagen verbinden kann. Er benötigt keinen Aufzugsschacht und kann somit platzsparend in bestehende Wohnräume integriert werden. Homelifte sind leise, sicher und bieten eine individuelle Gestaltung, die sich harmonisch in das Zuhause einfügt.
Die Preise für Homelifte variieren je nach Modell und Ausstattung:
Einstiegsmodelle: ab ca. 18.000 Euro
Hochwertige Modelle mit mehreren Etagen: bis zu 60.000 Euro
Vorteile:
Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer: Ermöglicht die Nutzung ohne Umsetzen.
Hohe Tragfähigkeit: Geeignet für schwere Rollstühle und mehrere Personen.
Relativ platzsparende Installation: Kein separater Aufzugsschacht erforderlich.
Ästhetische Integration: Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten passend zum Wohnambiente.
Steigerung des Immobilienwerts: Attraktivität für potenzielle Käufer erhöht sich.
Sicherheit: Geschlossene Kabine mit modernen Sicherheitsfunktionen.
Nachteile:
Höhere Anschaffungskosten: Teurer als herkömmliche Treppenlifte.
Bauliche Maßnahmen erforderlich: Deckenöffnung und gegebenenfalls Baugenehmigung notwendig.
Platzbedarf auf jeder Etage: Kabine benötigt Raum in allen angefahrenen Stockwerken.
Längere Installationszeit: Einbau kann mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Für Personen, denen das Sitzen schwerfällt oder die Schwierigkeiten beim Hinsetzen und Aufstehen haben, bietet der Stehlift eine stehende Transportmöglichkeit. Stehlifte sind besonders platzsparend und eignen sich für enge Treppenhäuser. In engen Treppenhäusern können spezielle Anpassungen notwendig sein, um den Lift sicher und effizient zu installieren. Sie verfügen über Sicherheitsvorrichtungen wie Haltegriffe und Gurte, die während der Fahrt für stabilen Halt sorgen. Die Preise für Stehlifte variieren je nach Treppenverlauf und verhalten sich ähnlich zu Sitzliften:
Gerade Treppen: ab ca. 4.000 Euro
Kurvige Treppen: bis zu 12.000 Euro
Vorteile:
Ideal für Personen mit Knie- oder Hüftproblemen
Sehr platzsparend, geeignet für schmale Treppen
Einfache Bedienung und schnelle Installation
Treppe bleibt für andere Nutzer zugänglich
Nachteile:
Nicht geeignet für Personen mit Gleichgewichtsproblemen
Erfordert sicheres Stehen während der Fahrt
Weniger komfortabel als Sitzlifte
Nicht für Rollstuhlfahrer geeignet
ANBIETERVERGLEICH
Testsieger 2025: Diese Anbieter sind die besten
Mehr erfahren →Hersteller entwickeln und produzieren Treppenlifte selbst. Sie sind für die technische Konzeption, Fertigung und oft auch für die Qualitätssicherung verantwortlich. Beispiele für Hersteller sind Stannah und TK Elevator.
Anbieter vertreiben Treppenlifte an Endkunden. Sie können entweder eigene Produkte verkaufen oder Treppenlifte verschiedener Hersteller im Sortiment haben. Anbieter übernehmen in der Regel Beratung, Verkauf, Montage und Wartung. Berater spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Kunden, insbesondere bei der Beantragung von Förderungen sowie bei der Planung und Montage des Treppenlifts. Beispiele für Anbieter sind HIRO Lift, Lifta, Sanimed, Acorn Treppenlifte und Sonilift.
Einige Unternehmen agieren sowohl als Hersteller als auch als Anbieter, indem sie ihre Produkte direkt an Endkunden verkaufen und den kompletten Service anbieten.
Stannah: Ein britisches Familienunternehmen mit über 150 Jahren Erfahrung. Stannah produziert robuste und benutzerfreundliche Treppenlifte für gerade und kurvige Treppen. In Deutschland sind Stannah-Lifte über spezialisierte Anbieter erhältlich.
TK Elevator (ehemals ThyssenKrupp Elevator): Ein weltweit führender Hersteller von Aufzugsanlagen und Treppenliften mit Hauptsitz in Düsseldorf. TK Elevator bietet maßgeschneiderte Treppenliftlösungen für verschiedene Treppenformen und -verläufe an.
Die Anbieter in Deutschland lassen sich in zwei Kategorien einteilen:
Lifta: Einer der größten Anbieter in Deutschland, der eine breite Palette von Treppenliften vertreibt, darunter Sitzlifte, Plattformlifte und Homelifte. Lifta bietet umfassende Beratung, Montage und Wartung an.
HIRO Lift: Ein traditionsreicher Anbieter mit Sitz in Bielefeld, der seit über 125 Jahren Treppenlifte vertreibt. HIRO Lift bietet eine breite Produktpalette, einschließlich Sitz-, Plattform- und Hubliften, und ist bekannt für hohe Qualität und Service.
Garaventa Lift: Ein international tätiges Unternehmen, das sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Plattformliften, Hubliften und Senkrechtliften spezialisiert hat. Garaventa bietet maßgeschneiderte Lösungen für komplexe bauliche Gegebenheiten.
Sanimed: Ein Anbieter mit einem umfassenden Sortiment an Mobilitätslösungen, darunter Treppenlifte, Plattformlifte und Hublifte. Sanimed gewährleistet flächendeckende Betreuung und schnellen Service in Deutschland.
Sonilift: Ein inhabergeführtes Unternehmen aus Bocholt, das deutschlandweit Treppenlifte installiert. Sonilift legt großen Wert auf hohen Komfort, Sicherheit und designtechnische Integration in jedes Zuhause.
Acorn Treppenlifte: Ein Anbieter, der kostengünstige und zuverlässige Treppenlifte, insbesondere für gerade Treppen, anbietet. Acorn bietet schnelle Lieferung und einfache Installation.
AP+ Treppenlifte: Eine Marke der Liftstar Gruppe (Lifta), die sich auf Sitzlifte spezialisiert hat und individuelle Lösungen für verschiedene Treppenverläufe anbietet.
Die Wahl zwischen einem regionalen oder überregionalen Anbieter hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter persönliche Präferenzen, spezifische Anforderungen und die örtlichen Gegebenheiten.
THEMENWELT
Hilfreiche Informationen zu allen bezuschussbaren Pflegehilfsmitteln
Mehr erfahren →Regionale Anbieter sind meist in bestimmten geografischen Gebieten tätig und bieten oft einen persönlichen und flexiblen Service.
Vorteile:
Persönlicher Service: Kunden profitieren von direktem Kontakt und individueller Betreuung.
Schnelle Reaktionszeiten: Bei Wartungs- oder Reparaturbedarf sind regionale Anbieter oft schneller vor Ort.
Kenntnis lokaler Gegebenheiten: Regionale Anbieter sind mit den spezifischen baulichen und gesetzlichen Anforderungen ihrer Region vertraut.
Nachteile:
Begrenzte Produktauswahl: Nicht alle regionalen Anbieter führen das vollständige Sortiment an Treppenliftmodellen.
Eingeschränkte Ressourcen: Kleinere Unternehmen verfügen möglicherweise über weniger Personal und technische Ausstattung.
Überregionale Anbieter operieren deutschlandweit und verfügen über ein breites Netzwerk von Fachberatern und Technikern.
Vorteile:
Umfangreiches Produktsortiment: Große Anbieter führen meist alle Treppenliftvarianten, einschließlich Sonderlösungen.
Standardisierte Prozesse: Einheitliche Qualitätsstandards und Abläufe sorgen für Konsistenz in Beratung und Service.
Finanzierungs- und Förderberatung: Überregionale Anbieter bieten oft umfassende Unterstützung bei der Beantragung von Zuschüssen und Finanzierungen.
Nachteile:
Weniger individueller Service: Die Betreuung kann unpersönlicher sein, da der direkte Kontakt zum Kundenberater fehlt.
Längere Reaktionszeiten: Bei Serviceanfragen kann es aufgrund der größeren Struktur zu Verzögerungen kommen.
Angebotsvergleich: Holen Sie mindestens drei Kostenvoranschläge ein, um Preise und Leistungen vergleichen zu können.
Beratung und Service: Achten Sie auf eine ausführliche Beratung und einen zuverlässigen Kundenservice, der auch nach der Installation für Wartung und Reparaturen zur Verfügung steht.
Zuschüsse und Finanzierung: Informieren Sie sich über mögliche Zuschüsse, beispielsweise von der Pflegekasse oder der KfW, und klären Sie, ob der Anbieter bei der Antragstellung unterstützt. Die Anschaffung eines Treppenlifts kann durch Pflegeversicherungen unterstützt werden, die Zuschüsse für solche Anschaffungen gewähren, insbesondere für Menschen, die aufgrund von Alter oder Krankheit pflegebedürftig sind.
Garantieumfang und Laufzeit: Fragen Sie die Anbieter, wie lange Ihnen nach der Installation eines Treppenlifts eine Garantie geboten wird und inwieweit welche Bestandteile des Lifts darin beinhaltet sind.
Probe und Referenzen: Nutzen Sie die Möglichkeit einer Probefahrt in einem Showroom und fragen Sie nach Referenzen oder Kundenbewertungen, um sich ein Bild von der Qualität und dem Service des Anbieters zu machen.
Ein sorgfältiger Vergleich und die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse sind entscheidend, um den passenden Treppenlift-Hersteller oder -Anbieter zu finden und langfristig zufrieden zu sein.
Fachfirmen verfügen über speziell ausgebildete Servicetechniker, die Treppenlifte vorschriftsmäßig montieren und einstellen. Die Anpassung der Software des Liftes sollte durch die Expertise des Herstellers erfolgen, besonders wenn sich der Verlauf der Schiene verändert. So ist gewährleistet, dass alle Sicherheitsnormen eingehalten werden und der Lift einwandfrei funktioniert. Es existieren sogar TÜV-Prüfsiegel wie „Geprüfte Fachkraft Barrierefreie Installation und Montage“ (SGS-TÜV), die Handwerksbetriebe für den Treppenlift-Einbau auszeichnen, wenn sie entsprechend geschulte Fachkräfte beschäftigen.
Eine professionelle Montage ist nicht nur aus Sicherheitsgründen wichtig, sondern auch für Garantie- und Haftungsfragen: Wird der Treppenlift vom Fachbetrieb eingebaut, erhält man die Gewährleistung, dass alle Arbeiten gemäß Herstellervorgaben ausgeführt sind. Bei Eigenmontage erlischt dagegen in fast allen Fällen die Gewährleistung, und man bleibt auf sämtlichen Kosten sitzen, falls beim Einbau etwas beschädigt wird. Im schlimmsten Fall haftet man sogar selbst, wenn durch einen Einbaufehler Dritte zu Schaden kommen. Kurz gesagt: Der professionelle Einbau durch zertifiziertes Personal ist zwingend erforderlich, um einen sicheren Betrieb, den Erhalt von Garantieansprüchen und die Einhaltung aller Normen sicherzustellen.
Ein Treppenlift-Einbau verläuft in der Regel schnell und ohne großen Aufwand für den Kunden. Hier die wichtigsten technischen Details im Überblick:
Die eigentliche Montage eines Treppenlifts dauert meist nur wenige Stunden bis maximal einen Tag. Je nach Treppenverlauf (gerade Treppe oder Kurventreppe) und Anzahl der Etagen kann die Installationszeit variieren. Ein einfacher Sitzlift über eine Etage ist oft in ca. 3 Stunden eingebaut, während komplexere Anlagen mit mehreren Stockwerken bis zu 8 Stunden benötigen können. Dank erfahrener Monteure erfolgt der Einbau zügig und in der Regel ohne erhebliche Störungen im Haushalt.
Moderne Treppenlifte werden über das normale Hausstromnetz mit Energie versorgt. In aller Regel genügt eine haushaltsübliche Steckdose (230 Volt) in der Nähe der Treppe, um den Lift mit Strom zu versorgen. Viele Sitzlifte besitzen Akkus, die an Ladestationen in der Endposition geladen werden – somit bleibt der Lift selbst bei einem kurzzeitigen Stromausfall funktionsfähig. Ein separater Starkstromanschluss ist nicht erforderlich, was den Installationsaufwand gering hält.
Je nach Modell und baulicher Gegebenheit wird die Schiene des Treppenlifts entweder auf den Treppenstufen oder an der Wand befestigt. Die gängigste Methode ist die Montage auf den Stufen mittels kleiner Stützen, die mit Dübeln und Schrauben verankert werden. Die Schienenlänge und die Anzahl der Etagen haben einen direkten Einfluss auf die Montagekosten und den Endpreis. Diese Treppenstufenmontage erfordert nur wenige Bohrungen und kann auf fast jedem Material erfolgen. Alternativ ist in einigen Fällen eine Wandmontage möglich – vorausgesetzt, die Wand entlang der Treppe ist statisch belastbar genug, um die Kräfte aufzunehmen. Der Vorteil der Wandmontage liegt darin, dass die Stufen unversehrt bleiben; sie kommt oft in Betracht, wenn die Treppe sehr schmal ist und jeder Zentimeter Platz gewonnen werden muss. Allerdings muss die Wand tragfähig (z.B. aus Beton oder Ziegel) sein.
Vor der Montage prüfen Fachberater die baulichen Gegebenheiten vor Ort. Grundsätzlich lässt sich ein Treppenlift in den meisten Häusern nachrüsten. Wichtige Voraussetzungen sind vor allem eine ausreichende Treppenbreite und stabile Befestigungspunkte. In Mehrfamilienhäusern mit mehr als zwei Wohneinheiten schreiben die Landesbauordnungen und die DIN 18065 eine Mindestlaufbreite der Treppe von 100 cm vor, damit die Treppe trotz Lift als Fluchtweg dienen kann. In Ein- oder Zweifamilienhäusern sind mindestens 70-80 cm Treppenbreite ausreichend. Diese Breiten dürfen durch den Lift nicht dauerhaft unterschritten werden. Daher haben viele Treppenlift-Modelle klappbare Sitze, Armlehnen und Fußstützen: Im eingeklappten Zustand ragen sie nur etwa 40 cm in die Treppe hinein und sparen Platz. Neben der Treppenbreite muss auch genügend Bewegungsfläche am Anfang und Ende der Treppe vorhanden sein, damit der Nutzer sicher ein- und aussteigen kann. Die Treppenstufen oder die Wand müssen außerdem genügend Tragfähigkeit aufweisen, um die Schiene sicher zu halten. Seriöse Treppenlift-Anbieter überprüfen all diese Voraussetzungen im Vorfeld bei einem Vor-Ort-Termin und beraten zu passenden Lösungen.
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Jetzt beantragenTrotz moderner Technik gibt es einige typische Herausforderungen beim Treppenlift-Einbau. Erfahrene Fachfirmen kennen diese Hürden und wissen damit umzugehen:
Enge Treppen sind kein Ausschlusskriterium für einen Treppenlift, erfordern aber eine sorgfältige Planung. Bei schmalen Treppen kommen häufig spezielle, platzsparende Liftsysteme zum Einsatz. Zum Beispiel lassen sich Sitz und Fußbrett hochklappen, damit die verbleibende Laufbreite frei bleibt. Oft wird der Lift auf der Treppenseite montiert, die den geringeren Durchgang stört – etwa zur Geländer- oder Wandseite hin. Selbst für sehr schmale, steile oder verwinkelte Stiegen finden Fachbetriebe meist eine Lösung, da jeder Lift maßgefertigt an die Treppe angepasst wird. Bei sehr engen Treppenhäusern kann die Schienenführung an der Decke des Treppenhauses installiert werden, um die Nutzung in solchen Räumen zu ermöglichen. Wichtig ist hier vor allem die Einhaltung der oben erwähnten Mindestbreiten (70 cm/100 cm) als Rettungsweg.
Wendeltreppen stellen hohe Anforderungen an die Schiene, da diese kurvig verlaufen muss. Für solche Treppen werden Kurvenlifte eingesetzt, deren Fahrschienen individuell gebogen und dem Treppenverlauf exakt angepasst werden. Die Herstellung einer maßgefertigten Kurvenschiene dauert etwas länger (oft mehrere Wochen) und ist kostspieliger als eine gerade Schiene, aber sie ermöglicht auch in einer engen Wendeltreppe den Lift-Einbau. Die Montage selbst unterscheidet sich kaum: Die Schiene wird auf den Stufen der Wendeltreppe befestigt, ggf. mit zusätzlichen Stützen an den Wendepunkten. Entscheidend ist, dass trotz der Kurven ausreichend Platz für Knie und Kopf des Sitzenden bleibt – weshalb auch hier häufig klappbare Sitze verwendet werden. Fachfirmen nutzen bei komplexen Treppen moderne Aufmaß-Techniken (z.B. Photogrammetrie), um die Schiene millimetergenau zu planen. So kann selbst eine enge Wendeltreppe erfolgreich mit einem Treppenlift ausgestattet werden.
In Mietshäusern oder Eigentümergemeinschaften ist neben der technischen auch die rechtliche Seite wichtig. Mieter haben laut Gesetz (vgl. §554a BGB) grundsätzlich einen Anspruch auf barrierefreien Wohnraum, wenn ein berechtigtes Interesse (z.B. eine Behinderung) vorliegt. Allerdings muss der Vermieter dem Einbau eines Treppenlifts zustimmen. Er kann verlangen, dass der Mieter für die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands eine Sicherheit leistet (also z.B. den Rückbau bei Auszug zahlt). Wichtig ist zudem, dass der Lift keine Fluchtwege versperrt – daher sind die genannten Mindestbreiten zwingend einzuhalten. In einer Eigentümergemeinschaft gilt: Der Treppenlift-Einbau im gemeinschaftlichen Treppenhaus ist eine bauliche Veränderung, die von der Eigentümerversammlung genehmigt werden muss. In der Praxis wird meist ein Mehrheitsbeschluss benötigt. Daher sollte man frühzeitig alle Beteiligten (Vermieter, Miteigentümer) ins Boot holen und von den Vorteilen überzeugen. Eine professionelle Firma unterstützt oft bei der Argumentation und klärt die technischen Details, um Bedenken (z.B. wegen möglicher Schäden am Treppenhaus) auszuräumen.
In denkmalgeschützten Gebäuden gelten besondere Auflagen. Hier muss der Treppenlift so installiert werden, dass die historische Bausubstanz möglichst unberührt bleibt und das Erscheinungsbild nicht beeinträchtigt wird. Oft ist eine Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde nötig, bevor Veränderungen im Treppenhaus vorgenommen werden. Technisch bieten sich einfache Rückrüstbarkeit und minimalinvasive Befestigungsarten an: Zum Beispiel können Klemm- oder Klammer-Systeme zum Einsatz kommen, die ohne bleibende Bohrlöcher auskommen. So lässt sich der Lift später entfernen, ohne Schäden am Originaltreppenhaus zu hinterlassen. Auch Sonderanfertigungen in passender Farbe oder Form (um sich optisch einzufügen) können erforderlich sein.
Außen-Treppenlifte werden speziell dafür gebaut, allen Wetterbedingungen standzuhalten. Während ein Innenlift vor Nässe und Temperaturextremen geschützt ist, muss ein Außenlift besonders robust konstruiert sein.
Treppenlifte für den Außenbereich verfügen über ein wetterfestes Design und einen hochwertigen Korrosionsschutz, damit Regen, Schnee und UV-Strahlung den Materialien nichts anhaben können. Alle elektrischen Komponenten sind in der Regel wasserfest versiegelt, sodass weder Feuchtigkeit noch Schmutz eindringen. Zusätzlich sind Außenlifte meistens mit einer Schutzhaube ausgestattet, die den Sitz bei Nichtgebrauch abdeckt.
Auch in puncto Montage gibt es Unterschiede: Ein Treppenlift im Außenbereich wird an der vorhandenen Außentreppe montiert, was ähnliche Befestigungstechniken erfordert wie drinnen (meist auf den Stufen). Allerdings müssen die Verankerungen wetterfest abgedichtet sein, damit keine Feuchtigkeit in die Bausubstanz eindringt. Außenlifte werden häufig an Beton- oder Steintreppen installiert, was stabile Befestigungen erlaubt. Gelegentlich ist für Außenanlagen eine Baugenehmigung erforderlich. In vielen Fällen können Außen-Treppenlifte aber genehmigungsfrei eingebaut werden, da sie als nachträgliche Hilfsmittel an bestehenden Treppen gelten.
Zudem sind Außenlifte oft abschließbar: Um unbefugte Nutzung oder Vandalismus zu verhindern, besitzen sie Schlüsselschalter. Nur der Berechtigte kann den Lift aktivieren, was im öffentlichen Außenbereich ein wichtiger Sicherheitsaspekt ist.
Nach dem Einbau ist eine regelmäßige Wartung entscheidend, damit der Treppenlift dauerhaft sicher und störungsfrei läuft. Treppenlifte sind zwar relativ wartungsarm, doch wie jedes technische Gerät unterliegen sie Verschleißteilen (z.B. Akkus, Antrieb, Rollen) und Sicherheitskomponenten, die regelmäßig geprüft werden sollten. Fachleute empfehlen in der Regel eine jährliche Wartung des Treppenlifts. Dabei kontrolliert ein geschulter Servicetechniker alle Funktionen, reinigt die Schiene, schmiert bewegliche Teile und tauscht bei Bedarf Verschleißteile aus. Diese Inspektion stellt sicher, dass eventuelle Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor ein Ausfall auftritt.
Verantwortlich für die Wartung ist in erster Linie der Betreiber bzw. Besitzer des Lifts – also der Nutzer oder im Mietshaus gegebenenfalls der Vermieter, falls vertraglich so geregelt. In der Praxis bieten die meisten Treppenlift-Hersteller und -Händler Wartungsdienste an. Man kann oft direkt beim Kauf einen Wartungsvertrag abschließen. Der Vorteil eines Wartungsvertrags: Das Unternehmen meldet sich automatisch in den vorgesehenen Intervallen und vereinbart einen Termin zur Durchsicht. Die Kosten für diese regelmäßige Wartung sind im Vertrag meist pauschal festgelegt, sodass keine Überraschungen auftreten. Die Kosten für diese Services, einschließlich Anfahrtskosten und Stundensätze für Techniker, sollten bei der Planung berücksichtigt werden. Alternativ kann man auch ohne Vertrag bei Bedarf eine Wartung beauftragen– etwa wenn der Lift ungewöhnliche Geräusche macht oder eine Störung auftritt.
Kosten: Die Wartungskosten variieren je nach Anbieter und Modell. Im Allgemeinen bewegen sie sich im niedrigen dreistelligen Bereich pro Jahr, können also beispielsweise ein paar hundert Euro betragen. Diese Ausgaben müssen in den meisten Fällen vom Nutzer selbst getragen werden; Kranken- oder Pflegekassen übernehmen laufende Wartungskosten in der Regel nicht, da Zuschüsse meist nur für die Anschaffung gewährt werden. Allerdings sind Treppenlifte robust, und regelmäßige Pflege beugt teuren Reparaturen vor – die Investition in Wartung lohnt sich also langfristig. Darüber hinaus ist zu beachten, dass die Herstellergarantie oft an die fachgerechte Wartung gekoppelt ist. Versäumt man vorgeschriebene Inspektionen, könnte dies im Schadensfall die Garantie beeinträchtigen.
Wichtig ist, einen verlässlichen Kundendienst an der Hand zu haben: Seriöse Anbieter bieten einen 24-Stunden-Notdienst oder eine Hotline für Störungsmeldungen. So ist schnelle Hilfe verfügbar, falls der Lift einmal ausfallen sollte. Insgesamt gilt: Nach der Installation sollte man den Treppenlift mindestens einmal pro Jahr von Profis warten lassen. Damit bleibt die Anlage sicher und einsatzbereit – und man hat viele Jahre Freude an der neu gewonnenen Barrierefreiheit im eigenen Zuhause.
Die Kosten eines Treppenlifts variieren stark je nach Lift-Typ, Anzahl Etagen, Treppenverlauf und Einbausituation. Grundsätzlich gilt: Gerade Treppen sind deutlich günstiger als kurvige Treppen, da bei Kurven eine maßgefertigte Schiene benötigt wird. Zudem spielen Faktoren wie Etagenanzahl, Ausstattung (z. B. klappbare Sitzflächen, Sondermaße) und Indoor/Outdoor-Einsatz eine Rolle. Die folgende Tabelle zeigt grobe Preisspannen für neue Treppenlifte (inklusive Montage) bei unterschiedlichen Typen und Treppenformen:
Hinweis: Außentreppenlifte liegen tendenziell am oberen Ende der Preisspannen (aufgrund wetterfester Ausführung). Die Einbaukosten sind bei den meisten Anbietern bereits im Preis enthalten. Zusätzliche Etagen oder Haltepunkte führen zu höheren Kosten, da mehr Schienenmaterial und Planung nötig sind.
Beispielrechnung: Für eine gerade Treppe mit 15 Stufen kann ein einfacher Sitzlift inklusive Montage rund 5.000 € kosten. Die gleiche Treppe mit einer 90°-Kurve erfordert eine maßgefertigte Schiene – hier liegt der Sitzlift-Preis schnell bei ca. 10.000 €. Man sieht: Eine Kurventreppe kann nahezu doppelt so teuer sein wie eine gerade Treppe in vergleichbarer Länge.
Neben Sitz- und Plattformliften (die entlang der Treppe fahren) gibt es auch vertikale Liftsysteme für den Innen- und Außenbereich:
Hublift (Hebebühne): Ein Hublift überwinden Höhen bis ~1,5 Meter per Plattform-Aufzug (z. B. für Hauseingänge). Die Kosten liegen je nach Hubhöhe und Tragkraft bei etwa 10.000 bis 18.000 €.
Homelift (Senkrechtlift): Ein Homelift ist ein kleiner Aufzug für ein oder mehrere Stockwerke im Haus. Einfache Modelle starten bei ca. 20.000 €, bei mehreren Etagen oder höherwertiger Ausstattung sind 20.000–60.000 € und mehr realistisch. Die Spannbreite ist groß, abhängig von baulichen Gegebenheiten und Wünschen (Kabine, Material, etc.).
Spartipp: Wer Kosten sparen möchte, kann einen gebrauchten Treppenlift in Erwägung ziehen. Gebrauchte Sitzlifte sind oft 20–50 % günstiger als Neulifte. Allerdings muss die Schiene meist neu angefertigt werden (v. a. bei Kurventreppen), sodass die Ersparnis bei kurvigen Liften geringer ausfällt. Auch Mietmodelle oder Ratenzahlung können die Finanzierung erleichtern, wenn der Neukaufpreis zu hoch erscheint.
Treppenlifte können auf verschiedene Weise finanziert oder genutzt werden. Je nach Budget und Nutzungsdauer kommen Sofortkauf, Ratenzahlung, Miete oder Leasing in Frage. Im Folgenden ein Vergleich der Modelle mit ihren Vor- und Nachteilen:
Kauf (Sofortkauf): Sie zahlen den vollen Preis auf einmal und der Treppenlift geht in Ihr Eigentum über.
Vorteile: Keine langfristigen Zahlungsverpflichtungen, insgesamt meist der günstigste Gesamtpreis (kein Zinsaufschlag). Zudem können Sie den Lift später weiterverkaufen.
Nachteile: Hohe Einmalinvestition – nicht jeder hat mehrere tausend Euro sofort verfügbar. Außerdem tragen Sie allein die Verantwortung für Wartungs- und Reparaturkosten nach Ablauf der Garantie.
Kauf auf Raten (Finanzierung): Hierbei zahlen Sie den Lift in monatlichen Raten ab, oft über einen Kredit des Anbieters oder einer Bank.
Vorteile: Der Lift kann sofort eingebaut werden, obwohl Sie erst nach und nach zahlen – das schont die Liquidität. Sie sind am Ende Eigentümer, und Ratenpläne werden teils zinsgünstig oder zinsfrei vom Hersteller angeboten.
Nachteile: Mögliche Zinskosten oder Gebühren machen den Lift insgesamt teurer als beim Direktkauf. Außerdem binden Sie sich vertraglich und müssen die Raten über die Laufzeit hinweg aufbringen.
Miete: Einige Anbieter bieten Treppenlifte zur Miete an. Sie zahlen dann einen monatlichen Mietbetrag und oft eine einmalige Installationspauschale.
Vorteile: Deutlich geringere Anfangskosten – ideal, wenn der Lift nur vorübergehend benötigt wird (z. B. bei temporärer Mobilitätseinschränkung). Wartung und Reparaturen übernimmt meist der Vermieter.
Nachteile: Auf lange Sicht können Mietkosten die Anschaffungskosten übersteigen, da man nie Eigentümer wird. Zudem fällt am Ende meist eine Abbaugebühr an. Die Modellauswahl zur Miete ist unter Umständen eingeschränkt, und es wird oft eine Mindestmietdauer vereinbart (z. B. 12 Monate).
Leasing: Leasing ähnelt der Miete, richtet sich aber oft an längerfristige Nutzung oder an institutionelle Kunden. Man schließt einen Vertrag über eine feste Laufzeit (z. B. 3–5 Jahre) ab.
Vorteile: Kalkulierbare, meist etwas niedrigere Raten als bei der Miete, und am Vertragsende besteht teilweise die Option, den Lift zu einem Restwert zu kaufen.
Nachteile: Während der Leasingdauer sind Sie gebunden; eine vorzeitige Kündigung ist schwierig. Insgesamt zahlen Sie über die Leasingraten ebenfalls mehr als beim Direktkauf. Zudem geht der Lift erst in Ihr Eigentum über, wenn Sie ihn am Ende abkaufen – andernfalls muss er zurückgegeben werden.
Welche Finanzierungsart passt? Für einen dauerhaften Verbleib im Eigenheim ist der Kauf (ggf. auf Raten) meist sinnvoll, da sich die Investition langfristig am meisten lohnt. Steht jedoch ein Umzug absehbar bevor oder wird der Lift voraussichtlich nur für einige Monate/Jahre benötigt, kann eine Miet- oder Leasinglösung günstiger sein. In jedem Fall sollte man Angebote vergleichen und gezielt nach Finanzierungsoptionen fragen – viele Treppenlift-Anbieter haben hausinterne Ratenzahlungsangebote oder Mietmodelle, die auf die Kund*innen zugeschnitten sind.
RATGEBER
Zuschüsse der Pflegekasse zur Barrierefreiheit in 2025
Mehr lesen →Ein Treppenlift wird in Deutschland durch verschiedene staatliche Zuschüsse und Förderprogramme unterstützt. Insbesondere Pflegekassen-Zuschüsse und die KfW-Förderung können einen erheblichen Teil der Kosten abdecken. Im Folgenden erfahren Sie, welche Mittel es gibt und wie Sie diese erfolgreich beantragen:
Ist der Treppenlift für eine pflegebedürftige Person gedacht, beteiligt sich die Pflegekasse an den Kosten im Rahmen wohnumfeldverbessernder Maßnahmen (§40 SGB XI). Pro anerkanntem Pflegebedürftigen (Pflegegrad 1–5) sind bis zu 4.180 € Zuschuss möglich – leben also z. B. zwei Anspruchsberechtigte (z. B. Ehepaar mit Pflegegrad) im Haushalt, können bis zu 8.360 € gewährt werden (bei vier Personen max. 16.720 €). Dieser Zuschuss muss nicht zurückgezahlt werden. Die Anschaffung eines Treppenlifts kann durch Pflegeversicherungen unterstützt werden, die Zuschüsse für solche Anschaffungen gewähren, insbesondere für Menschen, die aufgrund von Alter oder Krankheit pflegebedürftig sind.
Der Antrag sollte unbedingt vor dem Einbau des Treppenlifts bei der Pflegekasse gestellt und bewilligt werden. Wenden Sie sich hierfür an die Pflegekasse Ihrer Krankenkasse. Viele Kassen stellen ein Formular „Antrag auf wohnumfeldverbessernde Maßnahme“ bereit, alternativ ist auch ein formloser Antrag möglich. Folgende Tipps erhöhen die Erfolgschancen:
Kostenvoranschlag beifügen: Lassen Sie sich vom Treppenlift-Anbieter ein Angebot erstellen und legen Sie es dem Antrag bei. So sieht die Kasse gleich die voraussichtlichen Kosten.
Bedarf begründen: Schildern Sie schriftlich, warum der Treppenlift notwendig ist – etwa, dass nur so das Wohnen im eigenen Haus weiterhin möglich ist (Verbesserung des Wohnumfelds durch Barrierenabbau). Fotos der Treppe können hilfreich sein, um die Situation zu verdeutlichen.
Bescheid abwarten: Beginnen Sie den Einbau erst nach Bewilligung. Bei positivem Bescheid erhalten Sie schriftlich grünes Licht von der Pflegekasse. Anschließend kann der Treppenlift installiert werden. Die Originalrechnung reichen Sie dann zur Erstattung bei der Kasse ein.
In der Praxis erstattet die Pflegekasse nach Einreichung der Rechnung den bewilligten Betrag auf Ihr Konto. Beispiel: Kostet ein Treppenlift 6.000 €, und es besteht Anspruch auf 4.180 € Zuschuss, müssen Sie letztlich nur 1.820 € selbst tragen.
Die staatliche KfW-Bank fördert barrierereduzierende Umbauten (dazu zählt Treppenlift-Einbau) über das Programm 455-B „Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss“. Darüber erhalten private Eigentümer und Mieter einen Zuschuss von 10 % der Kosten (bis maximal 2.500 € pro Wohneinheit) für einzelne Maßnahmen wie einen Treppenlift. Werden umfangreichere Umbauten durchgeführt, um den Standard Altersgerechtes Haus zu erreichen (z. B. Kombination aus Treppenlift + Badumbau + Türverbreiterung), steigt der Zuschuss auf 12,5 % der Kosten, max. 6.250 € je Wohneinheit. Voraussetzung ist, dass die Immobilie älter als 5 Jahre ist und der Antrag vor Beginn der Maßnahme gestellt wird.
Zusätzlich zu Pflegekasse und KfW lohnt es sich, nach weiteren Fördermitteln vor Ort zu suchen. Viele Bundesländer und Kommunen haben eigene Programme zur Förderung von barrierefreiem Wohnen. So gibt es mancherorts Zuschüsse oder zinslose Darlehen, etwa über Wohnbauförderstellen, regionale Förderbanken oder Sozialämter. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Stadt oder Gemeinde nach möglichen kommunalen Förderprogrammen. Oft sind die Töpfe klein, aber ein Antrag kann sich lohnen – jeder Euro Zuschuss senkt Ihren Eigenanteil.
Sollte die eingeschränkte Mobilität auf einen Unfall (z. B. Arbeitsunfall) zurückzuführen sein, übernimmt unter Umständen die Berufsgenossenschaft oder Unfallversicherung einen Teil der Kosten. Auch die Sozialhilfe (Integrationsamt) kann in Einzelfällen helfen, wenn eigene Mittel nicht ausreichen und kein Pflegegrad besteht.
Ebenfalls nicht zu vergessen: Steuerliche Vorteile. Die Ausgaben für einen Treppenlift können ggf. als außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend gemacht werden, sofern medizinisch notwendig (am besten vorab mit Steuerberater klären). Zumindest die Arbeitsleistung bei Einbau des Lifts ist über die Handwerkerkosten in der Steuererklärung absetzbar (20 % der Lohnkosten, max. 1.200 € Steuererstattung), was die Kosten indirekt senken kann.
Zusammenfassend gilt: Informieren Sie sich frühzeitig über alle Finanzierungsmöglichkeiten. Durch geschickte Kombination von Zuschüssen (Pflegekasse, KfW, Kommune) und einer passenden Finanzierungsart (Kauf/Raten oder Miete) lässt sich die Investition „Treppenlift“ deutlich reduzieren – häufig um mehrere tausend Euro. So gewinnen Sie Ihre Mobilität im eigenen Zuhause zurück, ohne allein auf den Kosten sitzen zu bleiben.
RATGEBER
Zuschüsse der Pflegekasse zur Barrierefreiheit in 2025
Mehr lesen →Beim Einbau eines Treppenlifts gelten insbesondere in Miet- oder Mehrfamilienhäusern bestimmte rechtliche Rahmenbedingungen, die unbedingt berücksichtigt werden sollten. Dabei spielen sowohl das Mietrecht als auch das Wohneigentumsrecht eine Rolle.
Mieter haben gemäß § 554a BGB grundsätzlich das Recht, ihre Wohnung barrierefrei umzubauen, sofern ein berechtigtes Interesse besteht – etwa bei einer Mobilitätseinschränkung infolge von Alter, Krankheit oder Behinderung. Dazu zählt ausdrücklich auch der Einbau eines Treppenlifts.
Wichtig: Der Vermieter muss dem Umbau zustimmen, kann ihn jedoch nur aus triftigen Gründen verweigern – beispielsweise wenn die bauliche Maßnahme das Eigentum wesentlich beeinträchtigt oder den Charakter des Gebäudes verändert.
Typische Auflagen des Vermieters können sein:
Ein Nachweis über den Rückbau auf eigene Kosten beim Auszug
Die Verpflichtung zur ordnungsgemäßen Durchführung durch ein Fachunternehmen
Vorlage einer Haftpflichtversicherung für mögliche Schäden während der Bauarbeiten
Die Kommunikation mit dem Vermieter sollte frühzeitig und transparent erfolgen. Im besten Fall begleitet ein erfahrener Treppenlift-Anbieter diesen Prozess mit den notwendigen technischen Unterlagen und Argumentationshilfen.
In einem Mehrparteienhaus mit Gemeinschaftstreppenhaus muss eine bauliche Veränderung wie ein Treppenlift durch die Eigentümerversammlung genehmigt werden. Die Zustimmung der Mehrheit reicht in vielen Fällen aus – bei besonders tiefgreifenden Eingriffen (z. B. dauerhaft veränderter Zugang zu Gemeinschaftsflächen) kann sogar Einstimmigkeit verlangt werden.
Praxistipp: Eigentümer mit anerkannter Schwerbehinderung können sich auf das Diskriminierungsverbot und Barrierefreiheitsanspruch berufen. In solchen Fällen kann ein abgelehnter Antrag ggf. auch gerichtlich durchgesetzt werden – dies sollte jedoch immer die letzte Option sein.
Steht das Gebäude unter Denkmalschutz, ist vor jeder baulichen Veränderung – auch einem Treppenlift – eine Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde erforderlich. Ziel ist es, die historische Substanz und das Erscheinungsbild zu bewahren.
Lösungen bei Denkmalschutz:
Klemm- oder Klammermontagen, die keine Bohrungen erfordern
Optisch angepasste Lifte (z. B. mit Holzverkleidung oder Sonderlackierung)
Rückbaubare Systeme ohne bleibende Eingriffe in die Bausubstanz
In der Regel ist der Einbau eines Treppenlifts auch in denkmalgeschützten Gebäuden möglich – es erfordert jedoch mehr Planung und oft individuelle Lösungen.
RATGEBER
So viel kostet ein Treppenlift in 2025
Mehr lesen →Die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema, die häufig von unseren Nutzern gestellt werden.