Tagespflege – Betreuung am Tag für Senioren und pflegebedürftige Menschen

Die Tagespflege bietet pflegebedürftigen Menschen tagsüber Betreuung in einer Einrichtung, während sie abends nach Hause zurückkehren. Sie entlastet Angehörige und fördert das Wohlbefinden der Betroffenen. Dieser Artikel erklärt, für wen Tagespflege geeignet ist, wie sie abläuft und was sie kostet.

Im Überblick

Kosten. Rechnen Sie mit €60-100 pro Tag.

Zuschüsse. Ab Pflegegrad 2 erhalten Sie Zuschüsse von der Pflegekasse.

Tagesablauf. Je nach Einrichtung unterschiedlich. Es gibt täglich variierendes Programm.

Fahrdienst. Bei den meisten Tagespflegen gibt es einen Fahrdienst für Senioren.

Tagespflege ist ein Begriff aus dem Pflegebereich, der eine Form der teilstationären Versorgung beschreibt. Dabei verbringt eine pflegebedürftige Person den Tag in einer speziellen Einrichtung und kehrt am Abend wieder zurück. Dieses Angebot richtet sich vor allem an ältere Menschen und Menschen mit eingeschränkter Mobilität sowie an deren Angehörigen. Durch die Tagespflege soll es möglich sein, weiterhin im vertrauten Umfeld zu leben, während man tagsüber in guten Händen betreut wird. Im Folgenden erfahren Sie, was Tagespflege genau bedeutet, für wen sie geeignet ist, wie sie organisiert ist und welche Leistungen und Kosten damit verbunden sind.

Was bedeutet Tagespflege?

Unter Tagespflege versteht man die teilstationäre Pflege am Tage. Das heißt, die Hauptpflege findet weiterhin zuhause statt, aber die pflegebedürftige Person wird tagsüber in einer Einrichtung. Die pflegenden Angehörigen (also Familienmitglieder, die sich sonst um den Pflegebedürftigen kümmern) werden dadurch entlastet. Die Tagespflege umfasst in der Regel Pflege und gemeinschaftliche Aktivitäten, während nachts und an den übrigen Tageszeiten die Versorgung im häuslichen Umfeld erfolgt. Wie der Name andeutet, handelt es sich um ein Angebot für den Tag, im Gegensatz zur Nachtpflege.

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Teilstationäre Pflege: Tages- oder Nachtpflege nach Bedarf

Die Tagespflege ist Teil der teilstationären Pflege. Teilstationär bedeutet, dass nur ein Teil des Tages oder der Nacht in einer Pflegeeinrichtung verbracht wird. Es gibt zwei Varianten: die Tages- oder Nachtpflege. Bei der Tagespflege verbringt der Pflegebedürftige den Tag in der Einrichtung und geht abends wieder heim. Bei der Nachtpflege hingegen wird die Person über Nacht in einer Einrichtung betreut. Beide Formen ergänzen die häusliche Pflege und zielen darauf ab, die Versorgung sicherzustellen, wenn die Angehörigen zum Beispiel berufstätig sind oder selbst Ruhephasen. So werden pflegebedürftige Personen tagsüber oder nachts gut versorgt, während die Angehörigen entlastet werden.


Für wen ist Tagespflege geeignet?

Tagespflege richtet sich an ältere Menschen und allgemein an pflegebedürftige Personen, die zuhause leben, aber tagsüber Unterstützung und Betreuung brauchen. Für pflegebedürftige Personen ab Pflegegrad 2 besteht ein Anspruch auf dieses teilstationäre Angebot (Tagespflege ist eine von der Pflegeversicherung finanzierte Leistung). Typische Tagesgäste (so nennt man die Besucher der Tagespflege-Einrichtungen) sind Menschen mit dementiellen Veränderungen, Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder chronischen Erkrankungen sowie alle, die im Alltag nicht allein zurechtkommen. Wichtig zu beachten ist, dass die Tagespflege für jeden Menschen individuell geeignet sein muss. Nicht jeder mag die Vorstellung, den Tag in einer Gruppe oder in einer fremden Umgebung zu verbringen. Allerdings berichten viele Familien, dass sich pflegebedürftige Angehörige nach einer Eingewöhnungszeit sehr wohl fühlen und vom sozialen Kontakt profitieren.

Voraussetzungen für die Tagespflege

Nicht jeder kann automatisch Tagespflege in Anspruch nehmen. Es müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, damit die Pflegekasse die Kosten übernimmt:

  • Der Pflegebedürftige hat mindestens Pflegegrad 2.

  • Die Person wird noch überwiegend durch Angehörige versorgt (nicht in vollstationärer Pflege im Heim).

  • Die teilstationäre Pflege stärkt, ergänzt oder ermöglicht die häusliche Pflege (z.B. weil Angehörigen berufstätig sind oder selbst Entlastung brauchen).

Personen mit Pflegegrad 1 haben hingegen noch keinen Anspruch auf die teilstationäre Pflege (sie können nur den Entlastungsbetrag von 131 € nutzen). Stehen diese Voraussetzungen fest, steht einem Anspruch auf Tagespflege nichts im Wege.


Tagespflege bei Demenz

Gerade Menschen mit Demenz können von der Tagespflege sehr profitieren. Ab einem gewissen Zeitpunkt benötigen viele Demenzkranke eine kontinuierliche Beschäftigung, die daheim oft nicht mehr in vollem Umfang möglich ist. In der Tagespflege erhalten sie Struktur, Förderung und sind in einer sicheren Umgebung, wodurch auch Gefahren im Alltag reduziert werden. Viele Tagespflege-Einrichtungen sind auf diese besonderen Herausforderungen vorbereitet. Es gibt sogar spezielle Einrichtungen nur für Menschen mit kognitiven Einschränkungen wie Demenz, mit besonders geschultem Personal. Für die Angehörigen von Demenzkranken bedeutet dies eine große Entlastung, denn sie wissen die oft unruhigen oder gefährdeten Familienmitglieder tagsüber gut aufgehoben.


Tagespflege-Einrichtung und Angebot vor Ort

Eine Tagespflege Einrichtung (auch Tagespflege-Einrichtung genannt) ist speziell darauf ausgelegt, ältere und pflegebedürftige Menschen tagsüber zu betreuen. Solche Einrichtungen gibt es in vielen Städten und Gemeinden. Sie können eigenständige Tagespflege-Einrichtungen sein oder an Altenheime angegliedert. Die Räumlichkeiten sind barrierefrei und bieten Gemeinschaftsräume, Ruheräume sowie Sanitäranlagen, die auf die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst sind.

Das Angebot in einer guten Tagespflege-Einrichtung umfasst verschiedene Leistungen: Zum einen die grundpflegerische Versorgung (Hilfe beim Toilettengang, bei der Mobilisation, ggf. Medikamentengabe oder Behandlungspflege durch Fachkräfte), zum anderen soziale Betreuung und Beschäftigung. Es werden Mahlzeiten angeboten (Mittagessen und Nachmittagskaffee, manchmal auch Frühstück) und gemeinsame Aktivitäten durchgeführt. Dazu gehören Gymnastik, Gedächtnistraining, gemeinsames Zeitunglesen, Kochen, Spiele, Singen, Spaziergänge oder Ausflüge. Gleichzeitig gibt es immer die Möglichkeit zur Einzelbeschäftigung oder zu Ruhepausen, damit jeder den Tag nach seinen Bedürfnissen gestalten kann. Ziel ist es, einen strukturierten Tagesablauf zu bieten, der Freude bereitet und die Fähigkeiten der pflegebedürftigen Menschen fördert.


Betreuung und Personal in der Tagespflege

In einer Tagespflege-Einrichtung arbeiten Pflegefachkräfte und Betreuungskräfte, die sich um die pflegebedürftigen Personen kümmern. Das Verhältnis von Personal zu Gästen ist so ausgelegt, dass eine individuelle Betreuung möglich ist. Neben den pflegerischen Tätigkeiten (wie Hilfe beim Essen, Anziehen, Bewegung – also den Pflegetätigkeiten des Alltags) legen die Mitarbeiter viel Wert auf soziale Zuwendung. Sie beschäftigen sich mit den Senioren, hören zu, spielen oder basteln mit ihnen und sorgen für eine sichere Umgebung. Angehörige können so sicher sein, dass ihre Liebsten tagsüber in guten Händen sind.

Tagesablauf: So läuft ein Tag in der Tagespflege ab

Der Pflegealltag in einer Tagespflege folgt meist einem festen Rhythmus, der den Tagesgästen Orientierung gibt. Ein typischer Tagesablauf könnte so aussehen: Morgens werden die Gäste daheim abgeholt – viele Einrichtungen bieten einen Fahrdienst an, der die Senioren barrierefrei von der Wohnung abholt und zur Einrichtung. Dort angekommen, beginnt der Tag oft mit einem gemeinsamen Frühstück oder Begrüßungskaffee. Danach folgen Betreuungsangebote wie Gymnastik oder Zeitungsschau in der Gruppe. Zur Mittagszeit gibt es ein frisch zubereitetes Mittagessen. Nach dem Essen haben viele pflegebedürftige Personen Bedarf an Ruhe – in der Einrichtung stehen Ruheräume oder Liegesessel für eine Mittagsruhe zur Verfügung. Am Nachmittag finden weitere Aktivitäten statt, zum Beispiel Gesellschaftsspiele, Singen oder leichte Gartenarbeit, je nach Bedürfnisse und Möglichkeiten der Gäste. Zum Abschluss trinken alle zusammen Kaffee und essen Kuchen oder einen Snack (Unterkunft und Verpflegung sind Teil des Tagespflege-Angebots). Am späten Nachmittag werden die Tagespflege-Gäste dann wieder zurückgebracht, in der Regel erneut durch den Fahrdienst.

Durch diesen geregelten Ablauf erhalten viele Senioren wieder mehr Struktur im Alltag. Gleichzeitig wissen die pflegenden Angehörigen, dass ihre Eltern oder Angehörigen gut versorgt sind, und können eigenen Beschäftigungen nachgehen.

Entlastung für pflegende Angehörige

Für Familien und insbesondere pflegende Angehörige bietet die Tagespflege eine enorme Entlastung. Wer zuhause einen Pflegefall in der Familie betreut, steht häufig unter hohem Druck, Beruf, Verpflichtungen und die Pflege unter einen Hut zu bringen. Die Möglichkeit, den Pflegebedürftigen tagsüber einige Stunden in Betreuung zu geben, verschafft Freiräume für eigene Termine, Erholung oder die Ausübung einer Arbeit. Viele pflegende Angehörige können dank der Tagespflege auch weiterhin berufstätig bleiben, da sie wissen, dass der Angehörige tagsüber versorgt ist. Die familiären Pflegegrade verteilen sich sozusagen auf mehrere Schultern: ein Teil der Pflege übernimmt die Einrichtung, ein Teil findet im Zuhause statt. Das kann die gesamte Situation entspannen.

Ein weiterer Vorteil ist die psychische Entlastung. Angehörige müssen kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie selbst einmal Erholung brauchen – die Tagespflege ist genau für solche Umstände gedacht und sorgt dafür, dass jeder Beteiligte gut aufgehoben ist. Durch den Austausch mit professionellen Pflegekräften können pflegende Angehörige zudem Tipps für den Pflegealltag zuhause erhalten und sich beraten lassen.


Kosten der Tagespflege und Finanzierung

Die Kosten für die Tagespflege setzen sich aus mehreren Teilen zusammen. Erstens gibt es die pflegebedingten Kosten (größtenteils Personal- und Materialkosten). Für diesen Kostenanteil können die Leistungen der Pflegeversicherung genutzt werden. Zweitens entstehen Kosten für Unterkunft und Verpflegung (also Essen und Raumnutzung tagsüber) sowie ggf. drittens Investitionskosten (Betriebskosten der Einrichtung). Diese Anteile müssen grundsätzlich von der pflegebedürftigen Person selbst getragen werden. Oft spricht man hierbei von sogenannten „Hotelkosten“, denn Essen und ein Platz zum Verweilen braucht jeder Mensch – ob pflegebedürftig oder nicht. Viertens können noch Fahrtkosten für den Hol- und Bringdienst anfallen, wobei diese in vielen Fällen ebenfalls über die Pflegeversicherung abgedeckt sind.


Kostenbestandteile der Tagespflege

In der Praxis variieren die Kosten für eine Tagespflege je nach Region und Anbieter. Öffentlich geführte oder gemeinnützige Tagespflege-Einrichtungen sind manchmal günstiger als private. Im Durchschnitt liegen die Kosten (alle Anteile zusammen) bei etwa 60 bis 100 Euro pro Tag. Davon übernimmt die Pflegekasse den pflegebedingten Anteil bis zu einem monatlichen Maximum, je nach Pflegegrad (siehe nächster Abschnitt). Den Restbetrag – also Kosten für Unterkunft und gegebenenfalls verbleibende Betreuungskosten über dem Satz – trägt der Pflegebedürftige selbst. Sollte das eigene Einkommen oder Pflegegeld dafür nicht ausreichen, kann im Einzelfall Sozialhilfe beantragt werden.


Leistungen der Pflegekasse nach Pflegegrad

Die Pflegekasse (also die Versicherung) hat je nach Pflegegrad bestimmte Leistungen für die Tagespflege vorgesehen. Aktuell (Stand 2025) gelten folgende monatliche Höchstbeträge für die Kostenübernahme der teilstationären Pflege (Tages- oder Nachtpflege):

  • Pflegegrad 1: Kein Budget für Tagespflege (nur Entlastungsbetrag von 131 € einsetzbar)

  • Pflegegrad 2: Bis zu 721 € pro Monat für Tages- oder Nachtpflege

  • Pflegegrad 3: Bis zu 1.357 € pro Monat

  • Pflegegrad 4: Bis zu 1.685 € pro Monat

  • Pflegegrad 5: Bis zu 2.085 € pro Monat.

Man kann zusammenfassend sagen: Ab Pflegegrad 2 steigt der monatliche Erstattungsbetrag deutlich an. Bei Pflegegrad 3, Pflegegrad 4 und Pflegegrad 5 erhöhen sich die Leistungen entsprechend, während Pflegegrad 1 nur den Entlastungsbetrag erhält.

Diese Beträge zahlt die Pflegeversicherung direkt an die Tagespflege-Einrichtung für pflegebedingte Kosten (inkl. Betreuung) und Fahrdienst. Wichtig: Pflegebedürftige ab Pflegegrad 2 können dieses Budget ausschöpfen, ohne dass dadurch das Pflegegeld oder die ambulanten Pflegesachleistungen gekürzt werden. Das bedeutet, auch wenn man die Tagespflege nutzt, kann die übrige häusliche Pflege im eigenen Zuhause weiterhin mit ambulantem Dienst oder durch Angehörige erfolgen und das Pflegegeld wird in voller Höhe weitergezahlt. Dieser Anspruch ist in § 41 SGB XI ausdrücklich festgehalten und wurde geschaffen, um pflegenden Angehörigen zu entlasten.

Zusätzlich steht allen Pflegegraden der Entlastungsbetrag von 125 € (seit 2025: 131 €) pro Monat zur Verfügung, der sehr flexibel eingesetzt werden kann. Mit ihm lassen sich z.B. die Kosten für Unterkunft und Verpflegung in der Tagespflege teilweise decken oder auch zusätzliche Betreuung stundenweise finanzieren.

Vorteile der Tagespflege für Senioren

Die Tagespflege bietet zahlreichen Senioren die Möglichkeit, trotz Pflegebedürftigkeit weiterhin bei der Familie zu leben und dennoch tagsüber gut versorgt zu sein. Sie verbindet somit das Beste aus zwei Welten: die Geborgenheit des eigenen Heims und die professionelle Betreuung in einer Einrichtung. Durch den Tag in der Gemeinschaft können pflegebedürftige Menschen sozialen Kontakt pflegen, neue Eindrücke sammeln und bleiben geistig wie körperlich aktiver. Viele einsame ältere Personen blühen in der Tagespflege regelrecht auf, weil sie wieder unter Leuten sind und sich gebraucht fühlen. Gleichzeitig kehren sie abends in ihr vertrautes Heim und ihre Familie zurück, was für das emotionale Wohlbefinden wichtig ist. Auch die Betreuung durch Fachpersonal gibt Sicherheit: Medikamente werden pünktlich verabreicht, Notfälle werden fachkundig betreut und die Gesundheit wird beobachtet – eine wertvolle Unterstützung im Alltag. Insgesamt steigert die Tagespflege oft die Lebensqualität von älteren Menschen, weil sie Abwechslung und Förderung in den Alltag bringt.


Vorteile für Familie und Angehörige

Nicht nur die Senioren selbst, auch deren Familie profitiert von der Tagespflege. Wie bereits erwähnt, entlastet sie pflegende Angehörige sowohl zeitlich als auch körperlich und seelisch. Die Angehörigen wissen ihre Liebsten in guten Händen und können so z.B. weiter ihrer Arbeit nachgehen oder einfach einmal Kraft tanken. Das verbessert auf Dauer auch die Pflegequalität zuhause, denn überlastete Pflegende können irgendwann selbst krank werden. Durch die Entlastung können Konflikte reduziert werden und die gemeinsame Zeit am Abend oder am Wochenende kann entspannter und bewusster verbracht werden. Viele pflegende Angehörige berichten, dass sie dank der Tagespflege wieder mehr Energie und Geduld für die Betreuung zuhause haben und sich die Situation insgesamt verbessert hat.

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Grenzen und Alternativen der Tagespflege

Die Tagespflege ist ein wertvolles Angebot, aber sie passt nicht in jeder Lebenslage. So gibt es z.B. noch nicht überall eine passende Tagespflegeeinrichtung in unmittelbarer Nähe – insbesondere in ländlichen Regionen gibt es oft nur wenige Einrichtungen. Auch Menschen mit sehr hohem Pflegebedarf (z.B. in fortgeschrittenem Stadium schwerer Erkrankungen) oder Bettlägerige sind möglicherweise in der vollstationären Pflege besser aufgehoben, da die Tagespflege keine Rund-um-die-Uhr-Betreuung bieten kann. Für manche Senioren können zudem Eingewöhnungsprobleme auftreten, wenn sie neu in eine Gruppe kommen – hier ist Geduld gefragt.

Als Alternativen oder Ergänzungen zur Tagespflege gibt es zum einen die bereits erwähnte Nachtpflege, zum anderen ambulante Pflegedienste, die im Haushalt helfen, sowie Angebote wie Kurzzeitpflege oder Verhinderungspflege (vertretungsweise Pflege für kurze Zeit). Welche Lösung die beste ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen und der familiären Situation ab. In manchen Fällen kann auch eine Kombination sinnvoll sein, zum Beispiel Tagespflege an drei Tagen die Woche und an den übrigen Tagen Betreuung durch Familie oder Pflegedienst. Wichtig ist, dass jeder Pflegebedürftige eine Versorgung erhält, die zu seinem Leben passt.

Antrag und Organisation

Um Tagespflege nutzen zu können, ist ein Antrag bei der Pflegekasse erforderlich. Dieser kann formlos gestellt werden, und oft hilft die gewählte Tagespflege-Einrichtung oder ein Pflegestützpunkt bei der Antragstellung. Ist bereits ein Pflegegrad bewilligt, rechnet die Tagespflege-Einrichtung die Kosten nach Genehmigung direkt mit der Kasse ab. Wichtig ist, sich mit der Einrichtung auf bestimmte Tage und Zeiten zu einigen; vielfach werden vorab Schnuppertage zum Kennenlernen angeboten.


Wie findet man eine geeignete Tagespflege-Einrichtung?

Wenn man sich für die Inanspruchnahme der Tagespflege entschieden hat, stellt sich die Frage nach dem passenden Platz. Oft helfen Pflegestützpunkte oder die Pflegekasse mit Adressen weiter. Die Suche kann man auch über das Internet oder über Hausärzte und Sozialdienste starten. Bei der Auswahl einer Tagespflege Einrichtung sollte man auf das Angebot, die Räumlichkeiten und die Stimmung vor Ort achten. Es empfiehlt sich, mit dem Pflegebedürftigen gemeinsam die Einrichtung zu besichtigen und vielleicht einen Schnuppertag zu vereinbaren. Wichtig sind auch praktische Aspekte: Liegt die Einrichtung verkehrsgünstig? Gibt es einen Fahrdienst? Wie sind die Kosten für Unterkunft und Verpflegung geregelt? Erst wenn all diese Fragen geklärt sind und ein gutes Gefühl besteht, sollte man den Vertrag abschließen. Es kann sich lohnen, die Angebote verschiedener Einrichtungen zu vergleichen – zum Beispiel durch Schnuppertage in mehreren Tagespflege-Einrichtungen – um die passende Wahl zu treffen.

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Fazit

Die Tagespflege ist in Deutschland ein bewährtes Konzept, um pflegebedürftige Senioren und Personen mit Einschränkungen tagsüber fachkundig zu betreuen und gleichzeitig den Verbleib in der häuslichen Umgebung zu ermöglichen. Sie schließt die Lücke zwischen ambulanter und stationärer Pflege und bietet für alle Beteiligten große Vorteile: Die Pflegebedürftigen erleben einen abwechslungsreichen Tag in Gemeinschaft und erhalten alle notwendigen Leistungen der Pflege und Betreuung, während die pflegenden Angehörigen entlastet werden und ihren Alltag besser bewältigen können. Dank klarer gesetzlicher Regelungen (u.a. § 41 SGB XI, der den Anspruch definiert) ist auch die Finanzierung weitgehend gesichert, sofern ein entsprechender Pflegegrad vorliegt. Insgesamt ist die Tagespflege für viele Familien eine große Hilfe und eine Möglichkeit, die Pflege zu Hause länger aufrechtzuerhalten und die Lebensqualität aller zu erhöhen.

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Zuletzt aktualisiert: 28. Mai 2025, 17:37
Quellen
  1. Folgt in Kürze: test.de