Barrierefreies Bad

Zu einem barrierefreien Bad gehören u.a. eine barrierefreie Dusche, Badewanne mit Einstieg, rutschfeste Fließen, Haltegriffe und ausreichend Platz. In dem Artikel erfahren Sie mehr darüber, was möglich ist, wie viel es kostet und auch über die Zuschüsse der Pflegekasse.

Im Überblick

Hilfreiche Umbauten. Dusche statt Wanne, erhöhte Toilette, unterfahrbarer Waschtisch – kleine und große Maßnahmen verbessern Komfort und Sicherheit.

Kosten & Förderung. Pflegekasse zahlt bis zu 4.180 € Zuschuss, KfW-Förderung bis 6.250 €. Die Investition lohnt sich langfristig.

Für Mieter. Barrierefreie Umbauten sind in Mietwohnungen meist erlaubt – Förderungen gelten auch hier.

Förderfähige Umbauten

Barrierefreies WC

Sitzbadewanne

Badewannenlift

Ein barrierefreies Bad ermöglicht Menschen mit Einschränkungen – sei es im Alter oder durch Behinderung – das Badezimmer weitgehend selbstständig und sicher zu nutzen. In diesem Beitrag zum Thema barrierefreies Bad erfahren Sie, welche Möglichkeiten es für den Umbau gibt, welche Tipps und Anforderungen bei der Planung wichtig sind und welche Zuschuss-Programme (z. B. der KfW) finanzielle Unterstützung bieten. Das Ziel sind Räume ohne Barrieren – sprich barrierefreie Badezimmer, die maximale Bewegungsfreiheit, Komfort und Sicherheit für alle bieten. Dabei müssen weder ansprechendes Design noch moderne Technik fehlen – sorgfältig geplant, lässt sich ein barrierefreies Bad harmonisch ins Zuhause integrieren.


Was versteht man unter einem barrierefreien Bad?

Ein barrierefreies Badezimmer ist ein Bad, das so gestaltet ist, dass es von allen Menschen – insbesondere bei körperlichen Einschränkungen oder im hohen Alter – ohne fremde Hilfe genutzt werden kann. Solche Bäder sind altersgerecht und behindertengerecht geplant und auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt, sodass typische Hindernisse eliminiert werden. Das bedeutet: keine hohen Einstiege oder Stufen, ausreichend Platz im Badezimmer und Bewegungsfläche zwischen den Sanitärobjekten sowie leicht zugängliche Armaturen und Bedienelemente. So können sich auch Menschen mit Rollator oder Rollstuhlfahrer sicher und komfortabel im Raum bewegen.

Vor allem stehen Unabhängigkeit und Würde im Vordergrund: Barrierefreie Badezimmer ermöglichen es, tägliche Hygiene wie Duschen, Baden und Toilettengang eigenständig zu erledigen. Das steigert die Lebensqualität erheblich. Gleichzeitig profitieren alle Bewohner – auch ohne Einschränkungen – von einem solchen Bad: Mehr Komfort und Sicherheit (z. B. durch rutschfeste Böden) kommen jedem zugute. Moderne Konzepte sorgen dafür, dass ein barrierefreies Bad heute keineswegs einer sterilen Klinik gleicht. Im Gegenteil: Durch kluge Gestaltung und hochwertiges Design fügt es sich harmonisch in jedes Zuhause ein. Sogar ein barrierefreies Bad kann genauso stilvoll und wohnlich sein wie ein herkömmliches.

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Vorausdenken bei der Planung: genügend Platz und Bewegungsfreiheit

Eine sorgfältige Planung ist das A und O für ein barrierefreies Bad. Wichtig ist vor allem, ausreichend Platz einzuplanen. Eng geschnittene Badezimmer mit schmalen Durchgängen werden für Menschen mit Gehhilfe oder Rollstuhl schnell zum Problem. Daher gilt: Bewegungsfreiheit schaffen! In einem barrierefreien Bad sollten großzügige Bewegungsflächen vor Waschbecken, WC, Dusche und Badewanne vorhanden sein, damit sich eine Person im Rollstuhl drehen oder mit einer Hilfsperson agieren kann.

Die anerkannten DIN-Normen fürs barrierefreie Bauen liefern hier Anhaltspunkte. Gemäß DIN 18040-2 (Barrierefreies Bauen in Wohnungen) empfiehlt sich ein freier Bewegungsradius von mindestens 1,20 m x 1,20 m vor allen Haupt-Sanitärobjekten. Für ein rollstuhlgerechtes Bad – einer erweiterten Form der Barrierefreiheit – werden sogar 1,50 m x 1,50 m gefordert. Diese Flächen dürfen sich bei Bedarf überlappen, sollten aber insgesamt nicht unterschritten werden. Auch Türen spielen eine Rolle: Die Badezimmertür sollte idealerweise nach außen aufgehen und eine lichte Breite von ca. 80 cm (besser 90 cm) aufweisen, damit Rollstühle oder Gehhilfen bequem passieren können. Die Türhöhe ist mit 2,05 m ebenfalls normgerecht.

Nicht jede Wohnung bietet ein großzügiges Badezimmer. Bei sehr kleinen Räumen (unter 5 m²) lässt sich vollständige Barrierefreiheit oft schwer umsetzen. Hier kann man zumindest ein barrierearmes Bad schaffen – also Umbaulösungen, die Barrieren reduzieren (z. B. einen abgesenkten Wanneneinstieg), auch wenn strenge Normmaße nicht überall erfüllt werden. Barrierefreies Bauen im Bestand erfordert manchmal Kompromisse, aber bereits kleinere Anpassungen können die Nutzung deutlich erleichtern. Eine vorausschauende Planung hilft, solche Kompromisse zu minimieren.

Wichtige Elemente eines barrierefreien Bades

Damit ein Bad als barrierefrei gilt, sollten verschiedene Kernpunkte erfüllt sein. Folgende Lösungen und Ausstattungen haben sich bewährt:

  • Bodengleiche Dusche: Eine ebenerdige Dusche ohne Schwelle ermöglicht Duschen ohne Stolperkante. Ideal ist ein stufenlos gefliester Duschbereich mit Ablaufrinne, sodass keine Duschwanne mehr überstiegen werden muss.

  • Ausreichende Bewegungsfläche: Vor WC, Waschtisch und Dusche sollte genügend freier Raum sein (siehe oben), um Drehungen und Transfers (z. B. vom Rollstuhl) zu ermöglichen.

  • Rutschhemmender Bodenbelag: Fliesen mit Anti-Rutsch-Oberfläche oder spezielle Beschichtungen sorgen für Sicherheit, vor allem im Dusch- und Wannenbereich. Ein nasser Boden wird so weniger zur Gefahr – gerade beim Duschen sinkt das Unfallrisiko erheblich.

  • Gut erreichbare Armaturen: Alle Armaturen (Mischhebel, Duschkopf etc.) sollten in Greifhöhe und leicht bedienbar sein. Einhebelmischer oder berührungslose Modelle mit Temperaturbegrenzung (z. B. max. 45 °C) verhindern Verbrühungen.

  • Halte- und Stützgriffe: An kritischen Stellen geben Stützgriffe zusätzlichen Halt. Neben der Toilette, in der Dusche und bei der Badewanne ermöglichen stabile Griffe sicheres Hinsetzen, Aufstehen und Stehen. Sie sollten fest verankert und ggf. hochklappbar sein.

  • Gute Beleuchtung und Kontraste: Eine helle, blendfreie Beleuchtung im Bad erhöht die Sicherheit. Kontrastreiche Markierungen – etwa farblich abgesetzte Armaturen oder Fliesenstreifen – helfen sehschwachen Personen bei der Orientierung. Ein dezentes Nachtlicht kann den Weg zur Toilette erleichtern.

Diese Kriterien sind auch in den DIN-Normen (wie DIN 18040) festgehalten. Zwar sind sie im Privatbereich nicht bindend, doch es ist empfehlenswert, sich daran zu orientieren. So stellen Sie sicher, dass Ihr barrierefreies Bad alle wichtigen Anforderungen erfüllt.

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Bodengleiche Dusche statt Wanne: Duschkomfort ohne Barrieren

Für viele ist das Duschen die zentrale Tätigkeit im Bad – daher kommt der Dusche besondere Bedeutung zu. Eine klassische Duschtasse mit hohem Rand stellt eine erhebliche Barriere dar. Die optimale Lösung ist eine bodengleiche Dusche, also ein Duschplatz, der stufenlos begehbar ist. Es gibt keine Kante zwischen Duschbereich und restlichem Boden, wodurch man auch mit Gehhilfen oder Duschrollstuhl gefahrlos duschen kann.

Die Duschfläche sollte großzügig bemessen sein (mindestens 1,20 x 1,20 m, für Rollstuhlnutzung lieber mehr). Anstelle fester Kabinentüren kann ein leichter Duschvorhang gewählt werden, der bei Bedarf zur Seite geschoben wird, um mehr Platz zu schaffen. Wichtig ist ein rutschfester Boden (Fliesen der Bewertungsgruppe B/C für Barfußbereiche oder spezielle Matten). Ein leichtes Gefälle zum Abfluss verhindert Pfützenbildung.

In einer barrierefreien Dusche sollten Haltegriffe und eine Sitzmöglichkeit nicht fehlen. Ein klappbarer Duschsitz an der Wand oder ein stabiler Duschhocker ermöglicht es, bei Bedarf im Sitzen zu duschen – ein großer Vorteil für Menschen mit eingeschränkter Stehkraft. Die Armatur muss auch im Sitzen gut erreichbar sein. Empfehlenswert sind Thermostat-Armaturen, die eine konstante Wassertemperatur halten; das mühselige Einstellen entfällt und die Sicherheit steigt (kein Verbrühen, kein Kälteschock). Die Handbrause sollte höhenverstellbar und abnehmbar sein, damit man den Wasserstrahl gezielt führen kann.

Im Altbau steht oft eine Wanne an Stelle der Dusche. Hier gibt es Lösungen wie „Wanne raus, Dusche rein“: Innerhalb kurzer Zeit wird die Badewanne entfernt und eine Dusche installiert. Solche Umbauten sind meist kostengünstiger als eine Komplettsanierung. Allerdings entsteht bei Schnell-Lösungen manchmal eine flache Duschwanne mit kleiner Schwelle – das Ergebnis ist dann barrierearm, aber nicht völlig schwellenlos. Planen Sie nach Möglichkeit immer eine wirklich bodengleiche Dusche ein, um zukünftige Barrieren zu vermeiden. Bodengleiche Duschen erhöhen generell die Sicherheit und den Komfort für alle Nutzer, da das Duschen ohne Stolperkante für jeden angenehmer ist.

Badewanne: Einstiegshilfen und alternative Lösungen

Nicht jeder möchte auf ein entspannendes Wannenbad verzichten. Eine normale Badewanne ist jedoch schwer nutzbar, wenn man in der Mobilität eingeschränkt ist – der hohe Wannenrand wird zur Hürde. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Nutzung der Wanne zu erleichtern:

  • Wannentür oder Einstieg: Bestehende Wannen lassen sich nachträglich mit einer Tür ausrüsten. Dabei wird ein Ausschnitt in die Wanne geschnitten und eine wasserdichte Tür eingesetzt. Der Einstieg wird so um viele Zentimeter abgesenkt, fast ebenerdig. Die Sturzgefahr verringert sich deutlich. Solch ein Umbau gilt als barrierearm, erhöht aber die Sicherheit erheblich. In Kombination mit rutschfestem Boden und Haltegriffen wird die Wanne wieder zugänglich.

  • Sitzbadewanne: Ein spezielles Wannenmodell mit integriertem Sitz und Tür ermöglicht das Baden und Duschen im Sitzen. Diese Sitzbadewanne ist kürzer als Standardwannen und hat einen hochliegenden Sitzbereich, auf dem man bequem Platz nehmen kann. Man kann darin duschen oder baden, ohne sich zum Wannenboden hinunterlassen zu müssen. Für ältere Personen oder Leute, die nicht mehr aus einer normalen Wanne hochkommen, ist das ideal. Allerdings benötigt eine Sitzbadewanne etwas Größe im Bad und ist eine größere Investition.

  • Badelifter: Ein Hilfsmittel wie ein Badewannenlifter kann die vorhandene Wanne nutzbar machen, ohne Umbau. Dabei handelt es sich um einen Sitz, der in die Wanne gestellt oder am Rand befestigt wird. Per Knopfdruck senkt er den Badenden ins Wasser und hebt ihn wieder heraus. Solche Lifter bieten Komfort und Sicherheit, erfordern aber etwas Platz und eignen sich vor allem, wenn noch ausreichend Restkraft zum Umsetzen vorhanden ist.

  • Haltegriffe & Antirutsch: Unabhängig von anderen Maßnahmen sollten in jeder Wanne Stützgriffe an der Wand montiert und rutschhemmende Einlagen (Matten oder Aufkleber) verwendet werden. Diese Hilfsmittel kosten wenig, erhöhen aber die Sicherheit beträchtlich. Ein gut positionierter Stützgriff hilft beim Ein- und Ausstieg enorm, und eine Antirutschmatte verhindert ein Ausgleiten.

Viele Hausbesitzer entscheiden sich dennoch, die Badewanne komplett auszubauen und durch eine großzügige Dusche zu ersetzen – so wird das Bad insgesamt komfortabler und sicherer. Wer genug Raum hat, kann aber auch Badewanne und Dusche barrierefrei kombinieren und so maximalen Komfort für alle Vorlieben schaffen.

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Das WC: Erhöhte Toilette und mehr Haltehilfe

Der Toilettenbereich wird im barrierefreien Bad so angepasst, dass Hinsetzen, Aufstehen und ggf. Umsteigen vom Rollstuhl gut möglich sind. Ein barrierefreies WC zeichnet sich zuerst durch seine Sitzhöhe aus: Die Toilette wird höher als üblich montiert. Als Richtwert gilt eine Sitzhöhe von ca. 46–48 cm (statt ~40 cm bei Standard-WCs). Diese extra Höhe erleichtert älteren Menschen das Hinsetzen und Aufstehen deutlich, da die Knie weniger stark gebeugt werden müssen. Es gibt spezielle erhöhte WCs im Handel; alternativ kann man einen Aufsatz (Toilettensitzerhöhung) anbringen, was als einfaches Hilfsmittel oft über die Krankenkasse erhältlich ist.

Neben der Höhe ist seitlicher Freiraum wichtig. Planen Sie links oder rechts neben der Toilette – je nachdem, von welcher Seite ein Rollstuhlfahrer umsteigen würde – mindestens 90 cm freie Breite ein. Auf der anderen Seite sollten etwa 20–30 cm Abstand zur Wand oder zum nächsten Möbel bleiben, damit dort ein klappbarer Haltegriff montiert werden kann. Optimalerweise sind beidseitig der Toilette Stützgriffe angebracht, die beim Transfer oder zum Abstützen beim Aufstehen helfen. Diese Griffe müssen stabil verankert und hochklappbar sein, damit sie bei Nichtgebrauch nicht stören.

Auch im WC-Bereich gilt es, Details für Komfort und Sicherheit zu beachten. Die Spülung sollte leicht zu betätigen sein – große Taster oder Sensor-Knöpfe sind besser als kleine, schwergängige Drücker. Falls möglich, können Sie ein sogenanntes Dusch-WC in Betracht ziehen: Moderne Toiletten mit integrierter Dusch- und Föhnfunktion zur Intimhygiene. Für Personen mit Bewegungseinschränkung bringt ein Dusch-WC ein großes Stück Selbstständigkeit, da die Reinigung nach dem Toilettengang automatisch erfolgt und kein manuelles Wischen (oder Hilfe durch Dritte) nötig ist. Solche Hightech-WCs sind zwar teurer, aber ein gutes Beispiel dafür, wie Technik Barrierefreiheit fördern kann.

Der Waschtisch: Unterfahrbar und ergonomisch gestaltet

Der Waschtisch (Waschbecken) sollte in einem barrierefreien Bad so gestaltet sein, dass man ihn sowohl im Stehen als auch im Sitzen (z. B. auf einem Duschstuhl oder im Rollstuhl) bequem nutzen kann. Ein unterfahrbarer Waschtisch ist ideal: Das Becken hängt so an der Wand, dass darunter genügend Beinfreiheit für einen Rollstuhl oder Hocker bleibt. Siphon und Rohre werden flach in die Wand verlegt oder mit speziellen Verkleidungen versehen, damit sie nicht stören oder zu Verletzungen führen. Etwa 67 cm Höhe bis Unterkante Waschbecken gelten als grober Richtwert, damit die Knie darunter passen; die Oberkante liegt dann bei ca. 80 cm. Wer sehr groß oder sehr klein ist, kann diese Werte individuell anpassen. In Mehrpersonen-Haushalten mit unterschiedlich großen Nutzern sind auch höhenverstellbare Waschtische eine Überlegung – diese lassen sich per Knopfdruck rauf- und runterfahren.

Neben der Höhe spielt die Gestaltung der Waschplatz-Gestaltung eine Rolle: Ein großer Spiegel, der bis zur Oberkante des Waschtischs reicht oder nach vorne gekippt werden kann, ermöglicht auch im Sitzen eine gute Sicht. Alternativ kann ein zweiter Kippspiegel installiert werden. Die Armaturen am Waschbecken sollten – analog zur Dusche – leicht zu bedienen sein. Einhebelmischer oder berührungslose Infrarot-Armaturen sind ideal, da sie wenig Kraft erfordern. Zudem ist es sinnvoll, links und rechts neben dem Becken etwas Ablagefläche vorzusehen, damit wichtige Utensilien in Reichweite stehen. Schränke und Fächer sollten so platziert sein, dass man sie auch aus dem Sitzen erreicht (keine hohen Spiegelschränke, die nur im Stehen zugänglich sind).

Auch die Umgebung des Waschtischs sollte auf Sicherheit geprüft werden. Sind alle Ecken abgerundet? Könnten bei einem Sturz harte Kanten gefährlich werden? Hier kann man mit Polsterprofilen vorsorgen. Zudem empfehlen sich auch am Waschplatz kleine Haltegriffe – etwa seitlich am Waschtisch – falls jemand beim Zähneputzen kurzfristig Halt braucht. Insgesamt lässt sich der Waschplatz so planen, dass er ergonomisch für alle Bedürfnisse passt, egal ob jemand im Rollstuhl sitzt, auf einem Stuhl Platz nimmt oder steht.

Weitere Hilfsmittel und Details für Barrierefreiheit

Neben den großen Umbauten tragen viele kleinere Hilfsmittel und Anpassungen dazu bei, das Bad sicherer und komfortabler zu machen. Nicht immer muss gleich eine komplette Sanierung erfolgen – manchmal reichen schon ein paar gezielte Maßnahmen. Hier einige Tipps:

  • Haltegriffe nachrüsten: Selbstklebende oder anzudübelnde Haltegriffe gibt es in vielen Varianten. Sie bieten in Duschen, Wannen und neben dem WC sofort mehr Sicherheit. Wichtig: Die Montage sollte an tragfähigen Wänden erfolgen (ggf. mit Spezialdübeln).

  • Duschhocker und Badestühle: Ein mobiler Hocker für die Dusche oder ein stabiler Badestuhl ermöglicht Personen, die nicht lange stehen können, das sichere Sitzen beim Waschen. Solche Hilfsmittel sind oft zusammenklappbar und in verschiedenen Höhen erhältlich.

  • Antirutsch-Matten: Schon eine einfache Gummimatte in Duschen oder Wannen kann Stürze verhindern. Alternativ sorgen dauerhaft rutschfeste Fliesen oder Beschichtungen für Halt.

  • Türschwellen abbauen: Falls Ihr Bad noch eine kleine Schwelle hat, kann ein Umbau diese entfernen oder zumindest abflachen. Schon 1–2 cm Höhenunterschied stellen ein Stolperrisiko dar. Wo ein ebener Übergang nicht möglich ist, helfen flache Rampen.

  • Notruf-System: Für alleinlebende Senioren kann es sinnvoll sein, im Bad einen Notrufknopf oder Zugseil zu installieren, das im Fall eines Sturzes Hilfe holt. Dieses Detail erhöht die Sicherheit und gibt ein beruhigendes Gefühl.

Denken Sie auch an ausreichend Heizmöglichkeiten (ein warmes Bad reduziert Muskelsteifheit) und gute Belüftung, damit kein Schimmel oder rutschiger Kondensfilm entsteht. Viele dieser kleinen Verbesserungen lassen sich mit geringem Aufwand umsetzen und steigern die Nutzungsqualität des Bades deutlich. Oft übernimmt die Krankenkasse die Kosten für einfache Hilfsmittel, wenn ein Arzt sie verordnet – zum Beispiel für einen Duschhocker oder eine Toilettensitzerhöhung (diese gelten als Pflege-Hilfsmittel).

Beispiel: Selbst ein modernes Designerbad kann barrierefrei ausgestattet sein. Die bodengleiche Dusche (links im Bild) ohne Trennwand, das wandhängende WC und der unterfahrbare Waschtisch mit viel Freifläche zeigen, dass Barrierefreiheit und schickes Design kein Widerspruch sind.

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Zuschüsse der Pflegeversicherung beantragen

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Kosten eines barrierefreien Badezimmers

Die Kosten für ein barrierefreies Badezimmer hängen stark vom Umfang der Umbauarbeiten und den gewählten Produkten ab. Pauschal lässt sich kein fester Betrag nennen, da jedes Bad anders ist. Man kann jedoch Richtwerte angeben: Eine komplette Badsanierung zur Barrierefreiheit – also mit neuer bodengleicher Dusche, erhöhtem WC, unterfahrbarem Waschtisch, rutschfesten Fliesen etc. – liegt häufig im Bereich von 15.000 bis 25.000 Euro. Sehr aufwendige Badgestaltung oder sehr große Badezimmer können teurer werden. Werden nur Teilmaßnahmen durchgeführt (z. B. Umbau der Dusche, während der Rest unverändert bleibt), fallen die Kosten deutlich geringer aus. Ein einfacher Wannen-Umbau zur Dusche ist manchmal schon für einige tausend Euro zu haben. Hilfsmittel wie Haltegriffe oder mobile Sitze kosten oft nur zwei- bis niedrige dreistellige Beträge.

Die Preisspanne ist also groß. Faktoren, die die Kosten beeinflussen, sind u. a.: die Größe des Bades, der bauliche Zustand (müssen Wände versetzt oder Leitungen verlegt werden?), die Qualität der Ausstattung (Standard vs. Luxus), und ob man Eigenleistungen erbringen kann. In einem Haus lässt sich manchmal leichter umgestalten als in einer Mietwohnung, da man bauliche Eingriffe freier vornehmen kann. Apropos Wohnungen: Mieter sollten vor einem großen Umbau stets die Erlaubnis des Vermieters einholen. Gesetzlich besteht zwar ein Anspruch auf Zustimmung zu behindertengerechten Umbauten (§ 554a BGB), jedoch wird meist vereinbart, dass der ursprüngliche Zustand beim Auszug wiederhergestellt wird oder der Vermieter einen Ausgleich erhält. Die meisten Vermieter zeigen sich kooperativ – ein barrierefreies Bad steigert schließlich auch den Wert der Immobilie.

Tipp: Holen Sie Angebote von mehreren Anbietern ein, wenn Sie eine Badsanierung planen. Spezialisierte Firmen beraten, welche Lösungen sinnvoll und kostensparend sind. In Großstädten wie Frankfurt am Main gibt es zum Beispiel Fachbetriebe, die sich auf barrierefreie Bäder spezialisiert haben – ein Vergleich der Service-Leistungen und Preise lohnt sich.

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Zuschüsse der Pflegekasse zur Barrierefreiheit in 2025

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Zuschüsse und Finanzierung für barrierefreie Badezimmer: Förderung für den barrierefreien Umbau

Da ein barrierefreies Bad eine Investition in die Zukunft ist, gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten und Zuschuss-Programme, die Ihnen finanziell unter die Arme greifen. Insbesondere zwei Stellen sind hier wichtig: die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und die Pflegekasse.


KfW-Förderung: Investitionszuschuss & Kredit

Über das KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ fördert die staatliche Förderbank Umbauten zur Reduzierung von Barrieren in Wohnräumen – dazu zählt auch der Badumbau. Es gibt zwei Varianten:

  • Investitionszuschuss: Hier erhalten Sie einen direkten Zuschuss zu den Umbaukosten. In der Regel übernimmt die KfW bis zu 10 % der Kosten, maximal jedoch 6.250 Euro pro Wohneinheit. Voraussetzung ist, dass bestimmte technische Mindestanforderungen eingehalten werden (orientieren sich an DIN 18040). Der Antrag muss gestellt werden, bevor der Umbau beginnt, und eine Fachfirma muss die Arbeiten ausführen. Bewilligte Zuschüsse müssen nicht zurückgezahlt werden – sie senken direkt Ihre Eigenkosten.

  • KfW-Kredit: Alternativ oder zusätzlich bietet die KfW zinsgünstige Darlehen für barrierereduzierende Maßnahmen an. Über dieses Kredit-Programm können bis zu 50.000 Euro finanziert werden, oft zu besseren Konditionen als bei normalen Bankdarlehen. Das ist interessant, wenn ein größerer Umbau geplant ist.

Die KfW-Bank hat ihren Sitz in Frankfurt am Main, doch die Programme können bundesweit beantragt werden. Informationen und Antragstellung erfolgen meist über Ihre Hausbank oder direkt online bei der KfW. Wichtig ist, sich frühzeitig zu informieren und die Anträge korrekt einzureichen – am besten mit Hilfe eines Fachbetriebs, der mit den Förderbedingungen vertraut ist. (Ein bewilligter KfW-Zuschuss muss übrigens nicht zurückgezahlt werden.)


Zuschuss durch die Pflegekasse

Liegt bei Ihnen oder einem Angehörigen ein Pflegegrad vor, beteiligt sich auch die Pflegeversicherung an den Umbaukosten. Im Rahmen der wohnumfeldverbessernden Maßnahmen erstattet die Pflegekasse bis zu 4.000 Euro (seit 2023 sogar bis zu 4.180 Euro) pro pflegebedürftiger Person für Maßnahmen wie den Badumbau. Leben mehrere Anspruchsberechtigte im gleichen Haushalt, können die Zuschüsse gebündelt werden (bei zwei Personen also bis zu 8.000 €, bei vier Personen max. 16.000 €). Voraussetzung ist ein formloser Antrag bei der Pflegekasse vor Umbau-Beginn sowie ein Kostenvoranschlag. Typische geförderte Maßnahmen sind z. B. die Installation einer bodengleichen Dusche oder das Anbringen von fest installierten Haltegriffen. Wird Ihr Antrag bewilligt, zahlt die Pflegekasse Ihnen den Zuschuss direkt aus.


Weitere Programme und steuerliche Vorteile

Je nach Region existieren ergänzende Förderungen. Einige Bundesländer und Kommunen haben eigene Programme zur Unterstützung des barrierefreien Umbaus. Die Bedingungen variieren – oft sind es Zuschüsse oder zinslose Darlehen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Wohnungsamt oder Beratungsstellen für Barrierefreiheit. Darüber hinaus können auch Berufsgenossenschaften oder Unfallversicherungen Kosten übernehmen, wenn der Umbau aufgrund eines Arbeitsunfalls oder einer besonderen Behinderung nötig wird.

Nicht zuletzt kann ein Teil der Aufwendungen steuerlich geltend gemacht werden. Barrierefreie Umbauten, die aufgrund von Behinderung oder Pflegesituation notwendig sind, lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen als außergewöhnliche Belastungen von der Steuer absetzen. Hier lohnt der Rat eines Steuerberaters, um Details zu klären.

Tipp: Fördermöglichkeiten frühzeitig prüfen! Mit verschiedenen Förderungen können Sie Ihren Eigenanteil erheblich reduzieren. Insbesondere Zuschüsse mindern Ihre Kosten, da sie nicht zurückgezahlt werden müssen.

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So viel kostet ein Treppenlift in 2025

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Die häufigsten Fragen im Überblick

Die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema, die häufig von unseren Nutzern gestellt werden.

Quellen
  1. Folgt in Kürze: test.de