Pflege und Betreuung

Welche Betreuungsform ist die richtige für mich oder einen Angehörigen? Und welche Zuschüsse gibt es dafür?

Wir erklären verschiedenen Formen der Pflege und Betreuung, mit welchen Kosten zu rechnen ist und inwiefern die Kranken- oder Pflegekasse bei der Finanzierung hilft.

Alltagshilfe

Ratgeber

Ratgeber

Alltagshilfe: Kosten, Aufgaben und Zuschüsse

Mehr lesen

Alltagshilfe unterstützt ältere Menschen und Personen mit Mobilitätseinschränkungen dabei, trotz gesundheitlicher Probleme selbstständig zu Hause leben zu können. Die Hilfe umfasst praktische Tätigkeiten wie Putzen, Kochen, Einkaufen und Wäsche waschen, aber auch Begleitung zu Ärzten, Behörden oder kulturellen Veranstaltungen.

Wichtige Punkte:

  • Alltagshelfer übernehmen Hausarbeit und Betreuung, aber keine medizinische Pflege

  • Finanzierung erfolgt über Pflegekassen (Entlastungsbetrag von 131€ monatlich ab Pflegegrad 1) oder Krankenkassen (nach ärztlicher Verordnung)

  • Anbieter sind meist regional organisiert - zu finden über Pflegestützpunkte, Wohlfahrtsverbände oder Online-Portale

  • Zusätzlich gibt es ehrenamtliche Nachbarschaftshilfen als kostengünstige Alternative

Das Ziel ist es, die Selbstständigkeit und Lebensqualität älterer Menschen zu erhalten und pflegende Angehörige zu entlasten.

Ambulante Pflege

Ratgeber

Ratgeber

Ambulante Pflege: Kosten, Aufgaben und Zuschüsse

Mehr lesen

Ambulante Pflege ermöglicht es pflegebedürftigen Menschen, professionelle Unterstützung in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung zu erhalten, anstatt in ein Pflegeheim zu ziehen. Pflegekräfte kommen je nach Bedarf ein- oder mehrmals täglich ins Haus.

Leistungen umfassen:

  • Grundpflege: Körperpflege, An-/Ausziehen, Mobilität, Ernährungshilfe

  • Behandlungspflege: Medizinische Maßnahmen wie Verbandswechsel, Medikamentengabe, Injektionen

  • Hauswirtschaft: Einkaufen, Kochen, Putzen, Wäsche

  • Betreuung: Gesellschaft, Spaziergänge, soziale Aktivitäten

  • Beratung: Für Betroffene und Angehörige

Finanzierung:

  • Pflegesachleistungen: Direkte Abrechnung mit der Pflegekasse (z.B. bei Pflegegrad 2: ca. 770€/Monat ab 2025)

  • Pflegegeld: Monatliche Zahlung bei Pflege durch Angehörige (z.B. PG2: ca. 347€ ab 2025)

  • Kombinationsleistungen: Mischung aus beiden Modellen möglich

  • Entlastungsbetrag: 131€ monatlich zusätzlich für alle Pflegegrade

Ambulante Pflege entlastet pflegende Angehörige und ermöglicht es Betroffenen, trotz Hilfebedürftigkeit in vertrauter Umgebung zu bleiben.

Tagespflege

Ratgeber

Ratgeber

Tagespflege: Ablauf, Kosten und Zuschüsse

Mehr lesen

Tagespflege ist eine Form der teilstationären Pflege, bei der pflegebedürftige Menschen den Tag in einer speziellen Einrichtung verbringen und abends nach Hause zurückkehren. Sie ermöglicht es, weiterhin zu Hause zu leben, während tagsüber professionelle Betreuung stattfindet.

Leistungen umfassen:

  • Grundpflegerische Versorgung (Hilfe bei Toilettengang, Mobilisation, Medikamentengabe)

  • Mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Kaffee)

  • Soziale Betreuung und Aktivitäten (Gymnastik, Gedächtnistraining, Spiele, Ausflüge)

  • Fahrdienst (Abhol- und Bringservice)

  • Strukturierter Tagesablauf (meist 6-8 Stunden, z.B. 8-16 Uhr)

Finanzierung (monatliche Höchstbeträge 2025):

  • Pflegegrad 2: bis zu 721€

  • Pflegegrad 3: bis zu 1.357€

  • Pflegegrad 4: bis zu 1.685€

  • Pflegegrad 5: bis zu 2.085€

  • Zusätzlich: 131€ Entlastungsbetrag für alle Pflegegrade

Besonderheit: Tagespflege kann zusätzlich zu Pflegegeld und ambulanten Pflegediensten genutzt werden, ohne dass diese gekürzt werden.

Vorteile:

  • Große Entlastung für pflegende Angehörige

  • Sozialer Kontakt und Aktivierung für Pflegebedürftige

  • Möglichkeit, weiterhin zu Hause zu leben

  • Professionelle Betreuung tagsüber

Die Tagespflege schließt die Lücke zwischen ambulanter und stationärer Pflege und ermöglicht vielen Familien, die häusliche Pflege länger aufrechtzuerhalten.

Intensivpflege

RATGEBER

RATGEBER

Intensivpflege: Vorraussetzungen, Betreuunsformen, generelle Infos

Mehr lesen

Intensivpflege ist eine rund-um-die-Uhr Betreuung für Menschen mit lebensbedrohlichen oder hochgradig pflegebedürftigen Erkrankungen, die eine lückenlose Überwachung der Vitalfunktionen benötigen. Sie kann auch außerhalb des Krankenhauses stattfinden (außerklinische Intensivpflege).

Zielgruppe:

  • Schwerstkranke mit dauerhafter Beatmung

  • Patienten mit Trachealkanüle

  • Menschen im Wachkoma oder nach Schädel-Hirn-Trauma

  • Personen mit schweren neurologischen Erkrankungen

  • Meist Pflegegrad 4 oder 5


Versorgungsformen:

  1. Häusliche Intensivpflege: 1:1-Betreuung zu Hause durch Pflegefachkräfte im Schichtdienst

  2. Intensivpflege-WG: Kleine Wohngemeinschaften (bis 12 Bewohner) mit Betreuungsschlüssel 1:2 bis 1:3

  3. Stationäre Intensivpflege: Spezialisierte Pflegeheime mit Intensivabteilungen

Leistungen umfassen:

  • Überwachung der Vitalfunktionen

  • Beatmungspflege und Atemwegsmanagement

  • Medizinische Behandlungspflege (Medikamente, Infusionen, Wundversorgung)

  • Grundpflege (Körperpflege, Ernährung über Sonden)

  • Notfallmanagement und Reanimation

  • Psychosoziale Betreuung

Finanzierung:

  • Behandlungspflege: Krankenkasse (nach ärztlicher Verordnung)

  • Grundpflege: Pflegekasse (Pflegesachleistungen bis zu 2.095€/Monat bei PG 5)

Palliativpflege

RATGEBER

RATGEBER

Palliativpflege: Das müssen Sie wissen

Mehr lesen

Palliativpflege ist ein ganzheitliches Versorgungskonzept für schwerstkranke und sterbende Menschen mit begrenzter Lebenserwartung. Sie zielt darauf ab, die Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern, anstatt eine Erkrankung zu heilen. Im Fokus stehen Schmerzlinderung, Symptomkontrolle und würdevolle Begleitung bis zum Lebensende.

Zielgruppe:

  • Menschen mit unheilbaren, fortgeschrittenen Erkrankungen

  • Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium

  • Personen mit schwerer Herzinsuffizienz, Lungenerkrankungen oder neurologischen Leiden wie ALS

  • Nicht altersabhängig, sondern abhängig von der lebensbegrenzenden Erkrankung

Versorgungsformen:

  1. Ambulante Palliativpflege zu Hause: Hausärzte, Pflegedienste und ehrenamtliche Hospizhelfer

  2. SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung): Für komplexe Fälle mit 24h-Bereitschaft

  3. Hospiz: Wohnliche, stationäre Einrichtung für die letzte Lebensphase

  4. Palliativstation: Krankenhaus-Abteilung für intensivere medizinische Behandlung

Leistungen umfassen:

  • Schmerztherapie und Symptomkontrolle: Linderung von Schmerzen, Atemnot, Übelkeit

  • Psychologische Betreuung: Hilfe bei Angst, Trauer und existenziellen Fragen

  • Spirituelle Begleitung: Seelsorge und Unterstützung bei Sinnfragen

  • Angehörigenbetreuung: Information, Entlastung und Trauerbegleitung

  • Grundpflege: Körperpflege, Ernährung, Wundversorgung

Finanzierung:

  • Größtenteils über Kranken- und Pflegeversicherung

  • Hospizaufenthalt: 95% Krankenkasse, 5% Spenden

  • SAPV und ambulante Versorgung: Krankenkasse (bei ärztlicher Verordnung)

  • Für Patienten meist kostenfrei

Wichtige Prinzipien:

  • Keine aktive Sterbehilfe, sondern Lebensqualität bis zum natürlichen Tod

  • Kann frühzeitig parallel zu anderen Therapien beginnen

  • Respekt vor Selbstbestimmung und individuellen Wünschen

  • Ganzheitliche Betreuung von Patient und Familie

Palliativpflege vereint medizinische Kompetenz mit menschlicher Zuwendung und ermöglicht ein würdevolles Sterben in vertrauter Umgebung oder spezialisierten Einrichtungen.

Kostenlose Pflegehilfsmittel

Schon ab Pflegegrad 1 stehen Ihnen Hilfsmittel im Wert von €42 pro Monat zu.

Jetzt beantragen
Kostenlose Pflegehilfsmittel

Die häufigsten Fragen im Überblick

Die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema, die häufig von unseren Nutzern gestellt werden.

Zuletzt aktualisiert: 13. Juni 2025, 11:12