Ein barrierefreier Badumbau kann verschiedene Formen annehmen, je nach den individuellen Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person und den räumlichen Gegebenheiten. Die Pflegekasse unterstützt dabei unterschiedliche Maßnahmen, die darauf abzielen, die Selbstständigkeit zu fördern und die Pflege zu erleichtern.
Der Badumbau für pflegebedürftige Menschen ist eine wichtige Maßnahme, um die Lebensqualität zu verbessern und ein längeres, selbstständiges Leben zuhause zu ermöglichen. Die Pflegekasse bietet dabei finanzielle Unterstützung in Form von Zuschüssen, deren Höhe sich nach dem Pflegegrad richtet.
Die Pflegekasse gewährt einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro für den Umbau von Ihrem Bad. Dieser Betrag steht jedem Pflegebedürftigen zu, unabhängig vom Pflegegrad. Allerdings kann die tatsächliche Bewilligung von der individuellen Pflegesituation und den geplanten Umbaumaßnahmen im Rahmen einer Badsanierung abhängen.
Obwohl der maximale Zuschuss für alle Pflegestufen gleich ist, kann die Bewilligung je nach Pflegesituation variieren:
Pflegegrad 1: Hier liegt der Fokus auf präventiven Maßnahmen. Ein Badumbau kann bewilligt werden, wenn er dazu beiträgt, eine Verschlechterung der Pflegesituation zu verhindern.
Pflegegrade 2-5: Bei diesen Pflegegraden ist die Notwendigkeit eines barrierefreien Bades oft offensichtlicher, was die Chancen auf eine Bewilligung erhöht.
Der Zuschuss von 4.000 Euro ist eine Maximalförderung. Die tatsächliche Höhe kann geringer ausfallen.
Die Maßnahme muss vor Beginn der Umbauarbeiten bei der Pflegekasse beantragt und genehmigt werden.
Es besteht die Möglichkeit, den Zuschuss für mehrere Maßnahmen zu kombinieren, solange diese unterschiedliche Bereiche betreffen.
Ein barrierefreies Bad kann die Pflege erleichtern, die Selbstständigkeit fördern und somit die Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen deutlich verbessern. Die finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse macht diesen wichtigen Schritt für viele Familien erst möglich.
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Kostenlos anfragenSofern Ihr Pflegegrad bereits genehmigt wurde, können Sie einen Zuschuss zum Umbau von Ihrem Bad beantragen. Der Antrag kann dabei formlos mündlich oder schriftlich erfolgen.
Folgende Informationen sollte dieser enthalten:
Versichertennummer
Gewünschte Umbaumaßnahme
Grund des Umbaus
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Kontaktaufnahme mit der Pflegekasse: Informieren Sie Ihre Pflegekasse über Ihr Vorhaben und erkundigen Sie sich nach spezifischen Anforderungen und Formularen.
Sammeln der notwendigen Unterlagen: Aktuelle Pflegegradbescheinigung. Detaillierter Kostenvoranschlag für den Badumbau. Ärztliche Bescheinigung über die Notwendigkeit der Maßnahme. Nachweis über das Einverständnis des Vermieters (bei Mietwohnungen).
Ausfüllen des Antragsformulars: Genaue Beschreibung der geplanten Umbaumaßnahmen. Begründung der Notwendigkeit für die Pflege
Einreichen des Antrags: Senden Sie alle Unterlagen vollständig an Ihre Pflegekasse. Behalten Sie Kopien aller eingereichten Dokumente.
Warten auf die Entscheidung: Die Pflegekasse prüft Ihren Antrag. Bei Bedarf kann ein Gutachter des Medizinischen Dienstes eine Vor-Ort-Begutachtung durchführen.
Nach der Bewilligung: Beginnen Sie erst nach schriftlicher Zusage mit dem Umbau. Dokumentieren Sie alle durchgeführten Arbeiten sorgfältig.
Die Bearbeitungszeit für Anträge kann je nach Pflegekasse variieren, meist liegt sie zwischen 4 und 12 Wochen. Es gibt keine gesetzliche Frist für die Bearbeitung, aber die Pflegekassen sind angehalten, zügig zu entscheiden.
Wichtig: Beginnen Sie nicht mit dem Umbau, bevor Sie eine schriftliche Zusage erhalten haben, da sonst die Förderung gefährdet sein könnte.
Beim Badumbau ist es wichtig, neben den Zuschüssen der Pflegekasse auch die Gesamtkosten und zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten zu betrachten. Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die zu erwartenden Kosten und zeigt Wege zur Finanzierung auf.
Im Folgenden haben wir die beliebsten Umbaumaßnahmen inklusive der Kosten aufgelistet.
Der Umbau einer Badewanne zu einer bodengleichen Dusche ist eine der häufigsten Maßnahmen für ein barrierefreies Bad. Eine schwellenlose, bodengleiche Dusche ermöglicht einen leichten Zugang, auch mit Gehhilfe oder Rollstuhl.
Zusätzlich bietet sie mehr Bewegungsfreiheit und erleichtert die Unterstützung durch Pflegepersonen. Die Installation von Haltegriffen und einem Duschsitz vervollständigt den barrierefreien Umbau. Dieser Umbautyp ist besonders empfehlenswert für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und erhöht die Selbstständigkeit im Alltag deutlich.
Für den Umbau der Wanne zur Dusche sollten Sie mit ca. €4.000-€7.000 rechnen, je nach Qualitätsstandard, den Sie haben möchten.
Für Bäder, die bereits über eine Dusche verfügen, kann der Umbau zu einer barrierefreien Variante eine kostengünstige Option sein. Hierbei wird der bestehende Duscheinstieg entfernt oder abgesenkt, um einen schwellenlosen Zugang zu schaffen.
Oft wird dabei auch der Duschbereich vergrößert, um mehr Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Die Installation rutschfester Bodenbeläge, angepasster Armaturen in erreichbarer Höhe und stabiler Haltegriffe sind weitere wichtige Elemente dieses Umbaus. Diese Lösung ist ideal für Personen, die noch relativ mobil sind, aber von erhöhter Sicherheit und Komfort profitieren würden.
Auch hierfür sollten Sie mit ungefähr €4.000-€6.000 rechnen.
Für Menschen, die nicht auf ein Vollbad verzichten möchten oder können, bietet eine Badewanne mit Tür eine gute Alternative. Diese speziellen Wannen verfügen über eine wasserdichte Tür in der Seitenwand, die einen einfachen und sicheren Einstieg ermöglicht. Der Einstieg ist deutlich niedriger als bei herkömmlichen Badewannen und reduziert so das Sturzrisiko erheblich.
Badewannen mit Tür können oft in den vorhandenen Wannenausschnitt eingesetzt werden, was den Umbauaufwand reduziert. Dieser Umbautyp eignet sich besonders für Personen, die therapeutische Bäder benötigen oder für die das Baden eine wichtige Entspannungsmöglichkeit darstellt.
Der Einbau einer Tür in Ihre Badewanne ist die wohl günstige der hier präsentierten Optionen. Rechnen Sie hierfür mit ca. €2.500 bis €3.500.
Eine Vollbadsanierung ist die umfassendste Form des barrierefreien Badumbaus. Hierbei wird das gesamte Badezimmer neu gestaltet, um optimale Barrierefreiheit und Funktionalität zu gewährleisten. Dabei ist es oft notwendig, Wände zu entfernen oder zu versetzen, was aus baurechtlichen und statischen Gründen von Fachfirmen durchgeführt werden sollte.
Dies beinhaltet typischerweise die Installation einer bodengleichen Dusche, die Anpassung von Waschbecken und Toilette, die Verbreiterung von Türen und die Optimierung der Raumaufteilung für maximale Bewegungsfreiheit. Auch die Elektrik und Beleuchtung werden angepasst, um eine bessere Nutzbarkeit zu gewährleisten.
Jeder dieser Umbautypen für Ihr Bad kann von der Pflegekasse bezuschusst werden, sofern er dazu beiträgt, die häusliche Pflege zu ermöglichen oder wesentlich zu erleichtern. Die Wahl des passenden Umbautyps hängt von den individuellen Bedürfnissen des Pflegebedürftigen, den räumlichen Gegebenheiten und natürlich dem verfügbaren Budget ab. Eine fachkundige Beratung durch erfahrene Handwerker oder Sanitärfachbetriebe kann helfen, die optimale Lösung für die jeweilige Situation zu finden.
Die KfW-Bank bietet spezielle Förderprogramme für altersgerechte Umbauten, die flexible Förderungsmöglichkeiten und eine wichtige Ergänzung zur Unterstützung durch die Pflegekasse darstellen können:
Zinsgünstiger Kredit von bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit. Verwendbar für Maßnahmen zur Barrierereduzierung, einschließlich Badumbau. Auch für Eigentümer, Mieter und Vermieter zugänglich. Keine Altersbeschränkung, ideal für präventive Umbauten
Zuschuss von bis zu 10% der förderfähigen Kosten, maximal 5.000 Euro pro Wohneinheit. Kombinierbar mit dem Zuschuss der Pflegekasse. Besonders attraktiv für kleinere Umbaumaßnahmen oder als Ergänzung zu anderen Finanzierungsquellen
Vor Beginn der Baumaßnahmen bei der KfW oder über die Hausbank. Möglichkeit der Kombination verschiedener KfW-Programme für umfassende Sanierungen
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Kostenlos anfragenDie Pflegekasse unterstützt den Badumbau finanziell nur, wenn bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Diese Kriterien orientieren sich an den Bedürfnissen pflegebedürftiger Menschen und den geltenden DIN-Normen, insbesondere DIN 18040-2 und DIN 18025-1 und -2, die detaillierte Vorgaben für die Gestaltung barrierefreier Räume, einschließlich Badezimmer, festlegen.
Bei der Planung eines barrierefreien Bades sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Die Zugänglichkeit spielt eine zentrale Rolle: Türen sollten mindestens 90 cm breit sein, um Rollstuhlfahrern den Zugang zu ermöglichen. Ein schwellenloser Zugang und ausreichende Bewegungsflächen vor den Sanitärobjekten (mindestens 120 x 120 cm) sind ebenfalls wichtig für die Mobilität. Der Bodenbelag muss rutschfest sein, idealerweise mit einer Rutschfestigkeitsklasse von R10 oder höher, um Unfälle zu vermeiden.
Die Sanitärobjekte selbst müssen an die Bedürfnisse von Pflegebedürftigen angepasst werden. Ein unterfahrbares Waschbecken ermöglicht Rollstuhlfahrern die bequeme Nutzung. Eine erhöhte Toilette mit einer Sitzhöhe von 46-48 cm erleichtert das Aufstehen und Hinsetzen. Eine bodengleiche Dusche, mindestens 120 x 120 cm groß, ist für viele Pflegebedürftige besser zugänglich als eine Badewanne.
Der Umbau umfasst in der Regel die Installation einer ebenerdigen, barrierefreien Dusche mit rutschfestem Boden und einer Thermostatarmatur in erreichbarer Höhe. Im Toilettenbereich werden oft stabile Haltegriffe montiert und ausreichend Platz für eventuelle Unterstützung durch Pflegepersonal geschaffen. Der Waschbeckenbereich wird mit einem unterfahrbaren Becken, einem Einhebelmischer mit verlängertem Hebel und einem großen, eventuell kippbaren Spiegel ausgestattet.
Die Wände müssen für die sichere Montage von Haltegriffen verstärkt werden, und sowohl Wände als auch Böden sollten mit wasserabweisenden, pflegeleichten Oberflächen versehen sein. Zusätzliche Hilfsmittel wie Duschhocker, Toilettensitzerhöhungen oder Notrufanlagen können die Lebensqualität und Sicherheit weiter erhöhen.
Die Wahl des richtigen Handwerkers ist entscheidend für den Erfolg eines barrierefreien Badumbaus. Ein qualifizierter Meisterbetrieb kann nicht nur eine fachgerechte Ausführung garantieren, sondern auch wertvolle Beratung bei der Planung und Umsetzung bieten.
Achten Sie bei Ihrer Suche besonders auf Betriebe, die sich auf altersgerechte oder barrierefreie Umbauten spezialisiert haben. Diese verfügen oft über spezifisches Know-how und Erfahrung mit den besonderen Anforderungen eines pflegegerechten Badumbaus. Einige Handwerker haben sogar zusätzliche Qualifikationen wie den Titel "Fachbetrieb für barrierefreies Bauen" erworben.
Wenn Sie potenzielle Handwerker gefunden haben, holen Sie mehrere Angebote ein. Bitten Sie die Betriebe um Referenzen von ähnlichen Projekten und fragen Sie, ob Sie sich bereits umgebaute Bäder ansehen können. Ein seriöser Handwerker wird Ihnen gerne Beispiele seiner Arbeit zeigen.
Achten Sie auch darauf, ob der Handwerker mit den Anforderungen der Pflegekasse vertraut ist. Ein erfahrener Betrieb kann Sie bei der Antragstellung unterstützen und sicherstellen, dass der Umbau den Vorgaben für eine Förderung entspricht.
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Kostenlos anfragenDie wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema, die häufig von unseren Nutzern gestellt werden.